Kommentar zu Kassenfusionen

Lahmer Wettbewerb

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Funktionierender Wettbewerb wird unter anderem daran gemessen, dass Unternehmen mit zur geringer Performance aus dem Markt ausscheiden.

So gesehen könnte sich Gesundheitspolitiker im Sessel zurücklehnen: zwölf Kassen weniger im vergangenen Jahr - das könnte als Indiz gewertet werden, dass der Trend in die richtige Richtung geht.

Trotzdem: So kann es nicht weitergehen. Tatsächlich ist der Wettbewerb unter den Krankenkassen von erheblicher Dysfunktionalität gekennzeichnet. Als wesentlicher Wettbewerbsparameter bleibt nur der Zusatzbeitrag.

Die Furcht davor löst einerseits Fusionen aus, führt aber andererseits dazu, Investitionen in bessere oder alternative Leistungen und Leistungsstrukturen zu verhindern. Die Folge ist eine Strukturstarre, mit der die Kluft zwischen einem sich wandelnden Bedarf an Leistungen und Leistungsangebot immer größer wird.

Verschärft wird dies dadurch, dass über dem System der Einzelkassen ein übermächtiger GKV-Spitzenverband thront. Ein Koloss mit einem gemeinsamen Nenner: möglichst zu verhindern, dass eine Einzelkasse einen Zusatzbeitrag erheben muss.

Die Aufgabe der Gesundheitspolitik wird es sein, Wettbewerb neu zu definieren: und zwar um Leistung und Qualität.

Lesen Sie dazu auch: GKV: Kassen-Hochzeiten werden seltener

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Nephrologen-Kongress

Sport an der Dialyse: Evidenz hui, Krankenkassen pfui

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Interview

Welche neuen ePA-Funktionen 2026 kommen sollen

Lesetipps
Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Konzeptuelle Darstellung eines Viruspartikel, dieser besteht aus einem Kern aus Nukleinsäure (DNA oder RNA), der von einer Proteinhülle umgeben ist.

© ktsdesign / stock.adobe.com

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Die Frage, ob Kopfschmerzen bei einer bestimmten Sexpraktik besonders häufig auftreten, kann wohl verneint werden.

© Alessandro Biascioli / Getty Images

S1-Leitlinie

Kopfschmerzen beim Sex: Tipps für die Diagnose und Therapie