Nordrhein-Westfalen

Laumann will Präventionsmuffel auf Trab bringen

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will mithilfe der sozialen Medien Menschen erreichen, die sich bislang wenig für gesundheitsbewusstes Verhalten interessieren.

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Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) warnt vor einem nachlassenden Engagement in der Prävention. „Ich würde mir wünschen, dass wir in NRW wieder etwas mehr Schwung in die Prävention bekommen“, sagte Laumann beim Neujahrsempfang der TK Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Trotz des Präventionsgesetzes gelinge es nach wie vor nicht, die Bevölkerungsschichten, für die Gesundheitsvorsorge besonders wichtig ist, auch wirklich zu erreichen.

„Wir erreichen die, die gesundheitsbewusst sind, aber wir müssen mehr an die anderen herankommen“, nannte er die Zielrichtung. Dabei könnten auch die sozialen Medien helfen. Beim zielgerichteten Ausbau der Prävention setzt Laumann auf die Unterstützung der Krankenkassen.

Ausbildungsgarantie für die Pflege

Der Arbeits- und Fachkräftemangel in der Pflege wird nach seiner Einschätzung angesichts der Demografie noch lange eine gewaltige Aufgabe bleiben. Deshalb sei es wichtig, möglichst viele Ausbildungsplätze in der Alten- und Krankenpflege zu schaffen. Hier sieht er insbesondere die Krankenhäuser in der Pflicht.

Der Minister strebt eine Vereinbarung zwischen dem Land, der Arbeitsverwaltung und den Anbietern von Pflegeschulen an, nach der jeder, der einen Ausbildungsplatz möchte, ihn auch bekommt.

„Ich will die Ausbildungsgarantie.“ Dabei geht es ihm nicht nur um examinierte Pflegefachkräfte, sondern auch um Pflegeassistenten. Sie bräuchten ebenfalls eine Ausbildungsvergütung, betonte er.

Gesundheitsberufe müssen finanziell attraktiver werden

Grundsätzlich müssten die Menschen in nicht akademischen Gesundheitsberufen so bezahlt werden, dass sie von ihrer Arbeit auch leben können.

Als Beispiel nannte Laumann Logopäden und Physiotherapeuten. „Ein Gesundheitssystem, in dem diejenigen, die 100.000 Euro verdienen, ihre Ausbildung vom Staat bezahlt bekommen, und diejenigen, die weniger als 30.000 Euro verdienen, ihre Ausbildung selbst bezahlen müssen, ist nicht mein Gesundheitssystem“, sagte er.

Angesichts des Bedarfs an Arbeitskräften aus dem Ausland brauche das Gesundheitswesen eine Willkommenskultur. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass unser Land ein weltoffenes Land bleibt, in dem Menschen aus anderen Kulturen und Religionen willkommen sind“, forderte Laumann. (iss)

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