Nur vier statt 68 neue Stellen?

Lauterbach fordert mehr IT-Personal fürs RKI

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Berlin. Der SPD-Politiker Professor Karl Lauterbach hat eine personelle Aufstockung des in der Corona-Pandemie besonders beanspruchten Robert Koch-Instituts (RKI) gefordert. Konkret geht es um die IT-Abteilung, wie Lauterbach der „Welt am Sonntag“ (WamS) sagte.

Nach Angaben der Zeitung bewilligte der Haushaltsausschuss des Bundestags dem Institut für den IT-Bereich Ende November nur vier neue Stellen – von 68, die das Institut beantragt habe. Damit habe der Ausschuss einem Entwurf der schwarz-roten Bundesregierung zugestimmt.

Lauterbach sagte der Zeitung: „Der Personalhaushalt des RKI für IT-Aufgaben muss sofort aufgestockt werden.“ Das RKI könne sonst seine zahlreichen Aufgaben nicht ausreichend schnell erfüllen. „Das können wir uns jetzt nicht wirklich leisten, hier zu sparen.“

Dienstleister statt eigenes Personal

Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums äußerte sich am Sonntag auf Anfrage nicht zu der im Bericht genannten konkreten Stellenzahl. Sie teilte aber mit, ihr Ministerium habe sich wiederholt dafür eingesetzt, die IT-Ausstattung des RKI zu stärken.

„Dort, wo es nicht möglich war, dies durch dauerhafte Stellen zu hinterlegen, sind stattdessen zum Teil erhebliche Finanzmittel geflossen, um zum Beispiel Dritte zu beauftragen und entsprechende Leistungen auf dem Markt einzukaufen.“

Ähnlich wie Lauterbach äußerte sich auch der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss des Bundestags, Professor Andrew Ullmann. In der Pandemie zeige sich, dass die IT-Abteilung des Instituts über Jahre hinweg zu schlecht ausgestattet worden sei. „Dafür kriegen wir jetzt die Quittung in der Pandemie,“ sagt Ullmann der Zeitung.

So seien die Meldungen per Fax, telefonische Quarantäne-Kontrollen und die Zettelwirtschaft mit dafür verantwortlich, dass Gesundheitsämtern schon bei vergleichsweise geringen Fallzahlen die Überlastung drohe. (dpa)

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