Nach Raketenangriff auf Kiew

Lauterbach sagt Ukraine weitere medizinische Unterstützung zu

Russische Raketenangriffe, die ein Kinderkrankenhaus in Kiew getroffen haben, lösen Fassungslosigkeit aus. Ein Rettungsflug solle schon bald starten, kündigt die Bundesregierung an. MB-Chefin Johna nennt den Angriff ein abscheuliches Kriegsverbrechen.

Veröffentlicht: | aktualisiert:

Berlin. Nach dem Raketenangriff auf eine Kinderklinik in Kiew hat die Bundesregierung der Ukraine die Versorgung kranker Kinder in Deutschland zugesichert.

Er habe seinem Amtskollegen Wiktor Ljaschko zugesagt, „dass wir kranke Kinder in Not jederzeit aufnehmen, der nächste Rettungsflug startet schon am Mittwoch“, schrieb Gesundheitsminister Karl Lauterbach am Montagabend auf der Plattform „X“. „Putin hat durch gezielten Angriff auf Kinderkrankenhaus erneut gezeigt: Er ist ein Kriegsverbrecher“, setzte der SPD-Politiker hinzu.

Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew, dankte Lauterbach für seine „aktive Solidarität und mitfühlende Menschlichkeit“. Das könne Kinderleben retten, schrieb Makejew ebenfalls via „X“.

Johna: Abscheuliches Kriegsverbrechen

Die Bundesregierung hat seit Beginn des Kriegs mehrfach Erkrankte und Verletzte aus der Ukraine zur Behandlung in Deutschland aufgenommen, zudem auch Kinder mit palliativem Pflegebedarf. Kanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb via „X“, Deutschland stehe „unverbrüchlich an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer“.

Die 1. Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Dr. Susanne Johna, zeigte sich „entsetzt über die neuerlichen Angriffe des russischen Militärs auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine“. Die Bombardierung eines Kinderkrankenhauses sei ein abscheuliches Kriegsverbrechen. „Wir verurteilen diese Attacken auf das Schärfste“, sagte Johna am Dienstag.

Das humanitäre Völkerrecht verlange, dass medizinisches Personal, Material, Transporte und Einrichtungen geschützt seien, so die MB-Chefin. „Wir stehen in dieser schweren Zeit fest an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine.“

„Gezielter Angriff auf Kinderkrankenhaus“

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Ukraine wurde am Montag eine der größten Kinderkliniken des Landes in Kiew getroffen. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von 16 Verletzten in dem Krankenhaus, unter ihnen sieben Kinder. Zwei der Verletzten starben demnach.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte Raketenangriffe, die angeblich Rüstungsfabriken und Militärflugplätzen der Ukraine galten. Die vielen Videobilder aus Kiew belegten, dass die Schäden durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht worden seien, hieß es ohne Beleg. (dpa/hom)

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