Medizinethik

Lauterbach schlägt GBA 2.0 für Pränataltests vor

SPD-Fraktionsvize fordert Zulassungsgremium für hochspezialisierte Vorhersagemedizin.

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BERLIN. Mit einer neuen Institution will SPD-Fraktionsvize Professor Karl Lauterbach den Herausforderungen von Molekulargenetik und Pränatalmedizin für die Versorgung begegnen.

„Ich bin dafür, dass wir ein Gremium schaffen, das sich mit der Einführung von Bluttests wie dem auf Trisomie 21 befasst und auf der Grundlage ethischer und medizinischer Aspekte Fragen der Zulassung und Erstattungsfähigkeit klärt“, sagte Lauterbach am Mittwoch. Lauterbach, selbst Arzt, kündigte an, dass er am Donnerstag dem Bundestag eine solche Einrichtung vorschlagen werde.

Selbst bei in Europa zugelassenen Bluttests könne die Nutzung in Deutschland verboten werden. Das sei aber keine Arbeit, die die gemeinsame Selbstverwaltung von Ärzten, Kassen und Krankenhäusern leisten könne. Die wissenschaftlich-medizinische und gesundheitsökonomische Herangehensweise des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) müsse durch die ethische, sozial- und gesundheitspolitische Dimension ergänzt werden.

Vor der Tür stünden bereits pränatale Tests auf Autismus, intelligenzmindernde Anlagen sowie für Veranlagungen auf Krebs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. „Das muss reguliert werden, so schnell es geht“, forderte Lauterbach.

Für die Aufklärung darüber gebe es viel zu wenige Ärzte. Sie falle schon Gynäkologen und Kinderärzten nicht leicht, für Hausärzte sei sie völlig ausgeschlossen, sagte Lauterbach. Weil behinderte Kinder als „Schaden“ gelten könnten, neigten Ärzte deshalb dazu, zu jedem möglichen Test zu raten. (af)

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