Ländervorschlag

Lieferengpässe: Kostendruck mehr beachten!

Hessen und das Saarland dringen darauf, Lieferprobleme bei Arzneien anders anzugehen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Einzelne Länder wollen den Druck auf das Bundesgesundheitsministerium (BMG) erhöhen, konsequenter gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln vorzugehen. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die Amtschefkonferenz der Gesundheitsressorts der Länder hervor, die am 2. /3. Mai in Köln tagen. Die Staatssekretäre bereiten die Gesundheitsministerkonferenz im Juni vor.

In dem von Hessen und dem Saarland vorgelegten Beschlussantrag wird das BMG aufgefordert zu prüfen, "inwieweit eine Notwendigkeit gesetzlicher Änderungen (...) besteht". Eine wichtige Ursache für Lieferengpässe, die bisher nicht ausreichend angegangen wurde, sei der "steigende Kostendruck" der Unternehmen. Vorgeschlagen wird, Instrumente der Preissteuerung für versorgungsrelevante Medikamente "nachzujustieren". Auch sollten Rabattverträge für lebenswichtige Arzneimittel "grundsätzlich hinterfragt" werden. Um vermehrt die Herstellung von Medikamenten in Europa zu erreichen, solle geprüft werden, ob Abschläge reduziert oder ganz auf sie verzichtet werden kann.

Die große Koalition hat in der vergangenen Legislatur versucht, mit einem Maßnahmenbündel auf Lieferengpässe zu reagieren: Hersteller wurden verpflichtet, Engpässe den Behörden zu melden, Rabattverträge mit Impfstoffherstellern wurden gestrichen – mit bescheidenem Ergebnis. Zwangsmaßnahmen zu Lasten der Hersteller sollten vermieden und "allenfalls als Ultima ratio erwogen werden", heißt es in dem Papier. (fst)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen