Kommentar zum Ärztemonitor

Makel des Verlustgeschäfts

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Viele Hausärzte werden in den kommenden Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Es ist müßig anzunehmen, ihre Versorgungsleistung könne eins zu eins durch die Arbeit von Ärzten in Krankenhäusern übernommen werden. Das ist ein Trugschluss: Auch die Klinikärzte gehen auf dem Zahnfleisch. Gerade in abgelegeneren, kleineren Einheiten arbeiten zudem zunehmend Ärzte aus dem Ausland. Über das rein Fachliche oft nicht hinausreichende Sprachkenntnisse aber sind bei der Substitution hausärztlicher Medizin nicht hilfreich.

Die Politik wird allmählich aktiv. Die faktische Abschaffung der Regresse könnte ein Signal sein, jungen Ärzten die Ängste vor der Niederlassung endgültig zu nehmen.

Wichtig ist, in den kommenden Jahren endlich ganz konkrete, greifbare Verbesserungen für die Niederlassung auch in abgelegenen Gebieten oder sozialen Brennpunkten zu schaffen. Dazu könnten weiterreichende Möglichkeiten zur Delegation ärztlicher Leistungen gehören, sprich die Aus- und Weiterbildung dafür geschulten Personals. Zudem sollten Ärztenetze stärker als heute ihre Mitglieder von Papierkram entlasten können. Mit Leistungserbringerstatus hätten Ärztenetze mehr Chancen, die Versorgung aktiv zu beeinflussen.

Das sind aber nur Voraussetzungen für das Wesentliche. Die Niederlassung sollte nicht mit dem Makel des Verlustgeschäfts behaftet sein. Ärzte, die investieren und Arbeitsplätze schaffen, sollten am Ende der Lebensarbeitszeit nicht vor dem Risiko stehen, die Praxis ohne Gewinn abgeben zu müssen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Ärzte-Umfrage: Selbstausbeutung geht zu Ende

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel