Martina Wenker will frustrierte junge Ärzte im Land halten

Die frisch gewählte Vizepräsidentin der Bundesärztekammer warnt vor einem dramatischen Ärztemangel.

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HANNOVER (cben). Die Präsidentin der Kammer Niedersachsen und neu gewählte Vizepräsidentin der Bundesärztekammer Dr. Martina Wenker hat bessere Arbeitsbedingungen für Klinikärzte gefordert.

Die Kammer sehe "mit Sorge, dass immer mehr junge Ärzte Deutschland verlassen, um im Ausland zu praktizieren", hieß es. Dort verdienten die Kollegen bis zu 50 Prozent mehr.

Besonders in den Kliniken sei der Mediziner-Mangel eklatant: 5000 Stellen blieben in deutschen Krankenhäusern im vergangenen Jahr unbesetzt - "Tendenz steigend", hieß es. Der volkswirtschaftliche Verlust sei groß, wenn im eigenen Land ausgebildete Ärzte dem hiesigen Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen, so Wenker.

Die Pneumologin erklärte, zu besseren Arbeitsbedingungen gehöre "auch eine angemessene Vergütung der Bereitschaftsdienste. In der Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten bedeutet, einen erhöhten Einsatz zu leisten. Dieser Einsatz, verbunden mit der hoch verantwortungsvollen Tätigkeit, muss dringend anerkannt werden."

Im Zusammenhang mit dem Tarifstreit des Marburger Bundes um verbesserte Arbeitsbedingungen und finanzielle Neuregelungen für die Bereitschaftsdienste hatte die Ärztegewerkschaft kritisiert, dass der Zuschlag für Nachtdienste zurzeit bei nur 1,28 Euro pro Stunde liege.

Das Angebot der Arbeitgeber von 2,9 Prozent sei inakzeptabel. Denn es gelte für einen Zeitraum von 33 Monaten. Umgerechnet auf ein Jahr bedeutete das ein minimales Plus von etwa einem Prozent. Damit wäre nicht einmal ein Inflationsausgleich garantiert, so der MB.

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