Kommentar zur Arztstatistik
Massives Ungleichgewicht
Der Spott des GKV-Spitzenverbandes - "Selbst wenn hinter jedem Versicherten ein Arzt stünde, würden KBV und BÄK die Legende vom Ärztemangel erzählen" - ist ein weiteres Beispiel dafür, mit welcher Ignoranz Kassenfunktionäre ihren Versorgungsauftrag wahrnehmen.
Bei genauer Betrachtung der Arztzahlstatistik sind einige Entwicklungen alarmierend: Trotz bereits jahrelanger Bemühungen, die hausärztliche Versorgung zu stärken, wird hier in den nächsten Jahren eine Auszehrung stattfinden. Mehr als 11.000 Allgemeinärzte - das ist genau ein Drittel - ist 60 Jahre und älter; sie werden in näherer Zukunft ausscheiden. Dem stehen aber pro Jahrgang nur etwa mehr als 1000 neu weitergebildete Fachärzte für Allgemeinmedizin gegenüber. Über 60 Prozent davon sind Frauen.
Mit Geld allein lässt sich die Auszehrung nicht abwenden. Notwendig ist vielmehr eine gründliche Reorganisation, die ärztliche Arbeitskraft deutlich effizienter als heute einsetzt.
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