Statistik für Gesundheit

Mathematiker wollen Original und Generika besser vergleichen

Ist ein Generikum so gut wie das Original-Präparat? Für diesen Beweis braucht man umfangreiche Studien – trotzdem können die Arzneien bisher ganz unterschiedlich wirken. Deutsche Forscher wollen an dem Bioäquivalenznachweis nun feilen.

Veröffentlicht:
Schwieriger Vergleich: Deutsche Statistiker arbeiten an einer Methode, um die Bioäquivalenz besser zu vergleichen.

Schwieriger Vergleich: Deutsche Statistiker arbeiten an einer Methode, um die Bioäquivalenz besser zu vergleichen.

© bakhtiarzein / stock.adobe.com

BOCHUM. Statistiker an der Ruhr-Universität Bochum könnten in Zukunft den Bioäquivalenznachweis bei Generika qualitativ verbessern. Mitglieder des Lehrstuhls für Stochastik arbeiten an einer mathematisch-statistischen Methode, um Arzneimittel genauer miteinander zu vergleichen (Projekt: „Evaluation of Model-Based Bioequivalence – Statistical approaches for sparse designs PK studies“).

Die Bioäquivalenz ist ein schwieriges Thema: Will ein Hersteller ein Nachahmer-Medikament auf den Markt bringen, muss er nachweisen, dass der Wirkstoff im Generikum sich so schnell wie der im Originalprodukt im Blut auflöst. In Pharmakokinetik-Studien wird bei Studienteilnehmern über eine bestimmte Zeit hinweg die Wirkstoffkonzentration gemessen: Die entstehende Konzentrationskurve wird statistisch untersucht.

Die etablierten Verfahren vergleichen dabei die Konzentrationskurve und die Fläche darunter. "Dann kann es sein, dass ein Generikum als therapeutisch gleichwertig zum Original deklariert wird, obwohl die maximale Wirkstoffkonzentration vielleicht erst viel später erreicht wird", so Prof. Holger Dette vom Lehrstuhl für Stochastik.

Das neue Verfahren soll stattdessen den gesamten Verlauf der Konzentrationskurve berücksichtigen können. Langfristig hoffen die Forscher, dass ihre Methode Einzug in die Richtlinien der Zulassungsbehörden findet. (ajo)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus