Medtech-Industrie würde im GBA gerne ein Wörtchen mitreden

Branchenverband BVMed spricht sich für Reform des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) aus.

Veröffentlicht:

BERLIN (hom). Die Medizinprodukte-Industrie möchte künftig in Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) aus Krankenkassen und Ärzten einbezogen werden. "Ein erster Schritt wäre unserer Ansicht nach die befristete Teilnahme eines Experten aus der Medizintechnik an den Beratungen des GBA", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed), Joachim M. Schmitt, am Dienstag in Berlin.

"Fachkompetente Entscheidungen" des Gremiums, das über die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln und Therapien zu Lasten der gesetzlichen Kassen entscheidet, seien nur möglich, wenn zuvor "die Expertise der Hersteller" eingeholt werde, sagte BVMed-Vorstand Dr. Meinrad Lugan. "Zur demokratischen Legitimation des GBA gehört auch die Anhörung Betroffener." Dazu zählten - neben den Patienten - auch die Hersteller, sagte Lugan.

In Gesprächen mit Vertretern des GBA oder des für die Nutzenbewertzung im Gesundheitswesen zuständigen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) habe man leider feststellen müssen, dass es "an Kenntnissen über die Besonderheiten von Medizinprodukten" fehle, so Lugan. So würden Medizinprodukte oft in einem Atemzug mit Arzneimitteln genannt. Das aber sei falsch. "Es handelt sich hier um zwei komplett unterschiedliche Welten."

Daraus ergebe sich wiederum die Notwendigkeit, Pharmaindustrie und Medtech-Branche "bei den regulatorischen und erstattungsrechtlichen Rahmenbedingungen nicht in einen Topf zu werfen", betonte Lugan.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Klinische Arzneimittelstudien

Forschungsgesetz: „Zufrieden, dass wir in der Umsetzung sind“

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in Deutschland und der EU: Status und Ausblick

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick