Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen

Ministerinnen zeichnen drei Kliniken für Organspende-Engagement aus

Die Unikliniken Halle und Leipzig sowie das SRH-Wald-Klinikum Gera stachen im Vorjahr durch Kompetenz und Engagement rund um die Organspende hervor.

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Magdeburg. 112 Organspender in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen haben im vergangenen Jahr dazu beigetragen, Leben zu retten. Knapp 1000 Menschen warten in diesen Bundesländern auf eine Transplantation.

Für ihre Kompetenz und Zuverlässigkeit im Umgang mit Spendern, Angehörigen und Organspenden sind am Mittwoch in Magdeburg die Unikliniken Halle und Leipzig sowie das SRH-Wald-Klinikum Gera ausgezeichnet worden.

Der enge und gute Kontakt zu den Kliniken ist für Dr. Felix Pfeifer, geschäftsführender Arzt der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Region Ost, die Basis für die Zusammenarbeit insbesondere mit den Transplantationsbeauftragten. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen betreut die DSO 130 Krankenhäuser in allen Belangen der Organspende.

„Ein wichtiger Part im Prozess einer Organspende ist das sensible Gespräch mit den Angehörigen. Auch dafür danke ich den heute geehrten Häusern“, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping, die die Auszeichnung gemeinsam mit ihren Amtskolleginnen aus Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne, und Thüringen, Heike Werner, sowie Felix Pfeifer überreichte.

Regelmäßige Fortbildungen

„Wir profitieren von der engen Zusammenarbeit mit der DSO“, hob die Transplantationsbeauftragte des Uniklinikums Halle, Dr. Josephin Damm, hervor. Gemeinsam mit Dr. Richard Ibe, ebenfalls Transplantationsbeauftragter, legt sie besonderen Wert auf regelmäßige Fortbildungen sowie die Sensibilisierung der Pflegenden und Ärzte.

Um im akuten Fall handlungsfähig zu sein, wurden in Halle interne Richtlinien für den Ablauf der Organspende festgelegt, die regelmäßig trainiert werden. Im Fokus stehe die Betreuung der Spendenden und ihrer Angehörigen. Um Abläufe zu verbessern, würden retrospektiv alle Fälle von Verstorbenen mit primärer und sekundärer Hirnschädigung analysiert.

Eigene Stabstelle für Transplantationsbelange

„Oftmals ist der Wille von Verstorbenen weder dokumentiert noch in der Familie besprochen.“ Angehörige bei der schweren Entscheidung zu beraten und zu begleiten ist auch deshalb für Dr. Caterina Reuchsel, Transplantationsbeauftragte des SRH-Klinikums, ein wichtiges Moment ihrer Arbeit.

Eigens für Transplantationsbelange wurde 2021 am Uniklinikum Leipzig eine Stabsstelle etabliert, die Dr. Syitlana Ziganshyna leitet. Sie arbeitet Hand in Hand mit einem multiprofessionellen Team aus Ärzten, Pflegenden sowie Psychologen. Gemäß einer internen Richtlinie sollen mögliche Organspender früh erkannt und die erforderliche Diagnostik eingeleitet werden. (zie)

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