Langzeitpflege

Verfahren zur Personalbemessung in Heimen startet den Praxistest

Wie viel Personal braucht es für gute Pflege? Das soll ein an der Uni Bremen entwickeltes Verfahren klären. Vorgesehen ist ein Mix aus Profis und Hilfskräften – jetzt wird das Projekt in die Praxis überführt.

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In Pflegeheimen gilt es, das richtige Maß zwischen Fach- und Assistenzkräften zu finden.

In Pflegeheimen gilt es, das richtige Maß zwischen Fach- und Assistenzkräften zu finden.

© arbalest / stock.adobe.com

Berlin. Was zeichnet ein gutes Alten- und Pflegeheim aus? Wie viele Fachkräfte und Assistenzkräfte braucht es im Verhältnis zur Zahl der Bewohner und deren Pflegegrad, um fachgerechte Pflege sicherzustellen? Und wie sieht eine moderne Arbeitsteilung zwischen Profis und Hilfskräften in Heimen aus?

Diese Fragen sind Gegenstand eines neuen Verfahrens zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in vollstationären Pflegeeinrichtungen. Veranlasst wurde das Verfahren vom GKV-Spitzenverband, entwickelt worden ist es von Forschern der Universität Bremen unter Federführung des Gesundheitsökonomen Professor Heinz Rothgang. Der Auftrag dazu entstammt dem Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz, das Anfang 2021 in Kraft getreten ist.

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„Personaleinsatz am jeweiligen Bedarf ausrichten“

Am Dienstag hat der oberste Kassenverband den Startschuss für die Überleitung des Modellprogramms in die pflegerische Praxis mitgeteilt. Damit werde „erstmals der konkrete Personaleinsatz je nach Qualifikation des Personals am individuellen Pflegebedarf der jeweiligen Heimbewohnenden ausgerichtet“, erläuterte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Gernot Kiefer.

Ziel sei es, in den Einrichtungen die „bestmögliche Kombination von Fachkräften und Assistenzkräften in Relation zu den Pflegegraden der Heimbewohnenden“ zu ermöglichen. Man erwartet nichts Geringeres als „wichtige Ergebnisse für die Verbesserung der Versorgungsqualität in der Pflege“, so Kiefer. Das wiederum habe Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Arbeitszufriedenheit der Pflegebeschäftigten vor Ort.

Personalschlüssel regional sehr unterschiedlich

Bisherige Vorgaben für den Personaleinsatz in der Altenpflege sorgen seit Jahren für Kritik. Ein Grund dafür: Der Personaleinsatz baut auf keinem wissenschaftlichen Fundament auf.

Überwiegend „historisch gewachsene“ Fachkraftquoten sollen stattdessen eine qualitativ hochwertige Betreuung der Heimbewohner sicherstellen. Stellenschlüssel legen dabei die Verhältniszahlen von Vollzeitpflegekräften und Bewohnerzahl fest. Die Personalschlüssel fallen jedoch regional sehr unterschiedlich aus. (hom)

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