Neuer Rückruf

NDMA-Verunreinigung in weiterem Valsartan-Präparat

Ein weiteres Valsartan-Präparat – hergestellt mit einem Wirkstoff einer anderen chinesischen Firma – wurde nun zurückgerufen. Das Unternehmen Aurobindo hatte zuvor in einer Charge ebenfalls NDMA gefunden. Die Menge sei allerdings geringer als in den Valsartan-Medikamenten der ersten Rückrufwelle.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Nach dem europaweiten Rückruf Valsartan-haltiger Arzneimittel, deren Wirkstoff vom chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical stammt, wurde kürzlich darüber informiert, dass auch beim Hersteller Zhejiang Tianyu in einzelnen getesteten Chargen, leicht erhöhte Werte von N-Nitrosodimethylamin (NDMA) gemessen wurden. Diese getesteten Chargen seien aber nicht in Verkehr gebracht worden, berichtete die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA).

Wie nun die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AKDÄ) aufgrund einer BfArM-Meldung mitteilt, hat infolgedessen die Aurobindo Pharma GmbH in Deutschland eines ihrer Valsartan-Präparate – Valsartan HCT Aurobindo 320/25 mg – jetzt zurückgerufen. Der Zulassungsinhaber nutzt Valsartan dieses Herstellers und hat kurzfristig sein potenziell betroffenes Arzneimittel analysiert. Dabei seien NDMA-Mengen gefunden worden. Diese lägen jedoch deutlich unter den Mengen, die beim anderen chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai gefunden worden seien, so die AKDÄ.

Nach Auskunft des Zulassungsinhabers ist nur die Charge VZM 18001-23B betroffen. Bei allen anderen Zulassungen werde ein Wirkstoff eines anderen Herstellers verwendet.

Ein Rückruf der Charge VZM18001-23B wurde durch die zuständige Landesbehörde initiiert. Das BfArM empfiehlt auch in diesem Fall auf ein Arzneimittel zu wechseln, welches keine NDMA-Verunreinigung aufweist. (run))

Lesen Sie dazu auch: Hersteller und Kassen in der Pflicht: Politiker fordern nach Valsartan-Skandal mehr Kontrollen

Mehr zum Thema

Leitartikel zu Geheimpreisen für neue Arzneimittel

Kosten und Nutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen