Nachtcafé senkt Schlafmittelverbrauch

STUTTGART (mm). Die Betreiber eines Nachtcafés im Stuttgarter Pflegeheim der Seniorenresidenz Sillenbucher Markt sind diesjährige Sieger des Qualitätsförderpreises Gesundheit Baden-Württemberg.

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Mit der Zahl der Nachtcafébesucher haben sich die Einnahme von Schlafmitteln und die Zahl der Stürze, nachgewiesen durch einen Vorher-Nachher-Vergleich, erheblich reduziert. Vor der Eröffnung des Cafés nahmen 52,5 Prozent der Pflegebedürftigen regelmäßig Benzodiazepine vor dem Schlafen ein. Dieser Wert sank nach Einführung des Nachtcafés auf 17,5 Prozent.

"Durch die Einrichtung eines Nachtcafés von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr individualisiert das Projekt die Schlafenszeiten der Bewohner im Pflegeheim und passt sie den persönlichen Bedürfnissen an", sagte Sozialministerin Monika Stolz.

Die Jury des Gesundheitspreises vergab einen Sonderpreis an das gemeinsame Projekt "Rehabilitation bei Patienten mit Lungenhochdruck - ein neues, interdisziplinäres Verfahren". Initiatoren sind dabei die Rehabilitationsklinik Königstuhl, die Thoraxklinik Heidelberg sowie der Selbsthilfeverein ph e.V..

Anerkennung erhielten zwei weitere Projekte: Zum einen das "Präventionsprojekt "1+12" der Rehabilitationsklinik Überruh. Sein Ziel ist, Erwerbstätige in Industriebetrieben zu einem gesundheitsbewussten Verhalten zu schulen. Nach einer einwöchigen stationären Phase in der Rehabilitationsklinik folgt eine ambulante Weiterbetreuung über zwölf Wochen arbeitsbegleitend vor Ort.

Zum anderen wurde der "Landesweite Qualitätszirkel Baden-Württemberg für Mukoviszidose" der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum Tübingen besonders erwähnt. Um Versorgungsstrukturen und Therapieergebnisse zu verbessern, werden dort Daten gemeinsam erhoben und ausgewertet und der kollegiale Austausch wird intensiviert. Weiteres Element des Zirkels ist die Kooperation mit dem Landesverband Baden-Württemberg Muko e.V..

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