Berufsethik

Neue Akzente im Genfer Gelöbnis

Als "achtsame Überarbeitung" bezeichnete Dr. Parsa-Parsi von der BÄK die Neufassung der Berufsordnung beim Saarbrücker Salut-Kongress.

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SAARBRÜCKEN. Zumindest eine Neufassung dürfte beim Deutschen Ärztetag in Erfurt ohne Auseinandersetzung über die Bühne gehen: der Berufsordnung soll künftig der revidierte Text des Genfer Gelöbnisses vorangestellt werden.

Der Weltärztebund, dem neben der Bundesärztekammer weitere 113 nationale Verbände angehören, hatte die Änderungen im Oktober 2017 auf seiner Generalversammlung in Chicago beschlossen. Die erste Fassung des Gelöbnisses war 1948 in Genf verabschiedet worden und hatte fast überall in der Welt den Hippokratischen Eid mit seiner Anrufung antiker Götter abgelöst.

Der Chef des BÄK-Dezernats für Internationale Angelegenheiten, Dr. Ramin Parsa-Parsi, sprach beim Gesundheitskongress "Salut!" in Saarbrücken von einer "achtsamen Überarbeitung".

Einige Ergänzungen an dem relativ kurzen Text setzen allerdings neue Akzente. So wird nicht mehr nur die "Gesundheit", sondern auch das "Wohlergehen" der Patienten als oberstes Anliegen genannt.

Mit dem Versprechen, "die Autonomie und die Würde" der Patienten zu respektieren, wird der Gedanke der Selbstbestimmung aufgegriffen.

Neu sind auch die Zusagen, das medizinische Wissen weiterzugeben, sowie die Selbstverpflichtung des Arztes, auf die eigene Gesundheit zu "achten, um eine Behandlung auf höchstem Niveau leisten zu können".

Wie Parsa-Parsi berichtete, wird nun in den nächsten Jahren auch der Internationale Kodex medizinischer Ethik überarbeitet werden.

Dieser baut auf dem Gelöbnis auf, ist aber wesentlich umfangreicher und könnte damit nach Einschätzung des Experten "zu einer Art internationaler Berufsordnung" werden. Parsa-Parsi bezeichnete die Chancen als gut, dass die BÄK in den vorbereitenden Ausschuss berufen wird und damit von Anfang an Einfluss auf den Diskussionsprozess nehmen kann. (kud)

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