Neuer Anlauf für bessere Organisation der Organspende

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BRÜSSEL (taf). Das Europäische Parlament (EP) will durch einen Aktionsplan Wartelisten für Spenderorgane verkürzen und den europaweiten Spendertransfers verbessern. Dies beschloss der EP-Gesundheitsauschuss und sprach sich gleichzeitig dafür aus, bis Ende Mai eine Richtlinie über Qualität und Sicherheit von Organen im EU-Parlament zu verabschieden.

Die EU-Parlamentarier streiten aber, ob eine Ausweitung der Lebendspende über das bisherige Kriterium des Hirntodes in der EU künftig erlaubt werden soll. Manche Abgeordnete fürchten das Risiko der Kommerzialisierung.

60 000 Patienten in der EU warten derzeit auf eine Niere, Leber oder auf ein Spenderherz. Wegen der unzulänglichen Verfügbarkeit und des mangelnden Informationsaustauschs unter den EU-Mitgliedstaaten sterben täglich zwölf Menschen.

Trotz eines rechtlich abgesicherten Organspendeausweis gibt es auch in Deutschland mehr Schatten als Licht: 15 Organspenden pro einer Million Einwohner schafft Deutschland, 35 hingegen Spanien. "Der Erfolg des spanischen Modells ist die Einführung von Transplantationskoordinatoren an den großen Kliniken", erklärt Peter Liese (CDU) der "Ärzte Zeitung". Trotz Spenderausweise und Zustimmung der Angehörtigen würden Organe nach dem Hirntod nicht entnommen werden, weil "Ärzte zu wenig Zeit dafür haben und speziell geschultes Personal fehlt, um sich zeitnah um verfügbare Organspenden zu kümmern", so Liese.

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