Widerspruchslösung

Niederlande als Vorbild bei Organspende?

Fachgesellschaften mahnen, beim Thema Organspende endlich zu handeln.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG) und die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) sehen nach Einführung der Widerspruchlösung in den Niederlanden auch in Deutschland dringenden Handlungsbedarf. Allerdings müsse die Einführung der Widerspruchslösung von einem umfassenden Maßnahmenpaket begleitet werden, nur dann könne sie auch den gewünschten Erfolg haben, schreiben die beiden Gesellschaften in einer gemeinsamen Mitteilung.

"Die Niederländer haben reagiert, und zwar lange bevor die Situation so prekär wurde wie bei uns. Ich wünsche mir ähnlich mutige Politiker im Bundestag wie in Holland", erklärt Professor Christian Hugo, Generalsekretär der DTG. Die Zahl der Organspender in Deutschland hatte 2017 einen neuen Tiefpunkt erreicht.

In der Bundesrepublik gilt seit dem 1. November 2012 die sogenannte Entscheidungslösung. "Unser System ermöglicht den Menschen, die Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema des eigenen Ablebens und der eigenen Positionierung zur Organspende weiter zu vertagen", kritisiert Professor Mark Dominik Alscher, Präsident der DGfN.

 Die Widerspruchslösung hingegen sei eine echte Entscheidungslösung: Mit ihrer Einführung in den Niederlanden werden alle holländischen Staatsbürger verbindlich befragt, ob sie Organspender werden wollen oder nicht. (eb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Kreditkarte und Organspende-Ausweis in einem

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein älterer Mann liegt im Krankenbett und hält die Hand einer Frau

© Photographee.eu - stock.adobe.com

Palliativmedizin

Was bei starker Unruhe am Lebensende hilft

Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht