KBV-Einschätzung

„Niedrige Dunkelziffer“ an Corona-Patienten

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Berlin. Nach Einschätzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gibt es in Deutschland eine niedrige Dunkelziffer an Coronavirus-Infizierten. Ausweislich der ausgewerteten Tests sei nicht einmal jeder zehnte Getestete positiv, erläuterte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.

Die eingesetzten PCR-Tests seien hochspezifisch und ließen den Rückschluss auf eine niedrige Dunkelziffer wahrscheinlich zu. Allein in der 14. Kalenderwoche habe es 323.000 Tests gegeben. Die technische Kapazität von knapp 100.000 Tests am Tag könne derzeit aus Mangel an Testmaterialien und Personal noch nicht ausgeschöpft werden.

Gassen wies darauf hin, dass Antikörpertests derzeit noch zu ungenau seien, um einen exakten Immunisierungsgrad der Bevölkerung gegen SARS-CoV-2 zu bestimmen. Nebeneffekt der Testungen sei ein Rückgang aller anderen Tests, zum Beispiel auf HPV und HIV um rund die Hälfte.

Gassen forderte, dass die Einbußen der niedergelassenen Ärzte durch die Coronakrise wie im „Rettungsschirm“ vereinbart, maximal zehn Prozent ausmachen dürften. Alles andere wäre fatal.

„Sonst bekommen wir eine dramatische Änderung der Versorgungslage“, sagte der niedergelassene Orthopäde und Unfallchirurg aus Düsseldorf. Die Vertragsärzte versorgten sechs von sieben Coronavirus-Patienten. (af)

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