Kommentar

Noch eine Untergrenze?

Die Internisten fordern auch für Klinikärzte eine Personaluntergrenze. Aus gutem Grund.

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Die Pflegepersonaluntergrenzen, die seit Januar gelten, machen derzeit alles andere als positive Schlagzeilen. Über ein Drittel der Kliniken werden sie in einem der sensibelsten Bereiche, der Intensivmedizin, reißen, hieß es erst vergangene Woche.

69 Prozent der Häuser haben jetzt schon Probleme, offene Pflegestellen auf der Intensivstation zu besetzen. Die Zahlen stammen aus einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts.

Auch der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) warnt, dass der Mangel an Pflegepersonal auf dem Arbeitsmarkt die Kliniken dazu zwingen wird, kurzfristig Intensivbetten abzubauen oder die Abteilung gleich ganz zu schließen.Trotzdem fordern die Internisten, die Personaluntergrenze auch für Ärzte einzuführen.

Verkehrte Welt? Nein. Die Internisten machen damit deutlich, dass für die Patienten in der Klinikversorgung auch immer weniger Arztzeit zur Verfügung steht.

Die Fallpauschalen sehen Empathie und sprechende Medizin nicht vor – ganz einfach, weil sich diese Komponenten nur schwer in Zahlen fassen lassen. Wer Pflegezeit aus den DRG herausnimmt, müsste folgerichtig auch darüber nachdenken, ärztliche Fürsorge getrennt von technischen Leistungen und Prozeduren zu vergüten.

Das könnte einen kostenrelevanten Nebeneffekt haben: Der Anreiz, Ärzte zu ökonomisch – im Sinne des Geld Verdienens – motivierten Entscheidungen anzutreiben, würde sinken.

Lesen Sie dazu auch: BDI: Internisten fordern Arztuntergrenzen in Kliniken

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