Alten- und Pflegeheime

Nordrheins Hausärzteverband plädiert für Arbeitsteilung

Nach Meinung des Hausärzteverbands Nordrhein, sollten während der Corona-Pandemie Heimärzte die Versorgung der Patienten in Alten- und Pflegeheimen übernehmen. Die Regelversorgung hingegen bleibe zentrale Aufgabe der Hausärzte.

Veröffentlicht:
Eine präzisere Aufteilung der ärztlichen Kräfte in der ambulanten Versorgung fordert nun Nordrheins Hausärzteverband.

Eine präzisere Aufteilung der ärztlichen Kräfte in der ambulanten Versorgung fordert nun Nordrheins Hausärzteverband.

© thingamajiggs / stock.adobe.com

Köln. Der Hausärzteverband Nordrhein plädiert für eine klare Strukturierung der Patientenversorgung während der Corona-Krise. Dabei sieht der Landesverbandsvorsitzende Dr. Oliver Funken die Hausärzte an der zentralen Position. „Die Regelversorgung der Patienten als Hauptaufgabe der Hausärztinnen und Hausärzte muss auch in der Zeit der Pandemie sichergestellt sein“, sagt Funken. Das gelte insbesondere für die Versorgung von chronisch kranken Patienten.

Die Hausärzte sollen die Grundversorgung vollständig sicherstellen und die niedergelassenen Fachärzte bei spezifischem Handlungsbedarf hinzuziehen. In der Regelversorgung müssen Video- und Telefonsprechstunden eine zunehmende Bedeutung erlangen, betont Funken.

Eine Aufgabe für Betriebsärzte

Nach Vorstellung des Hausärzteverbands sollen Heimärzte die Versorgung der Patienten in Alten- und Pflegeheimen übernehmen. Diese Aufgabe sieht Funken bei den Ärzten, die nach dem Heimgesetz Teil der Hygienekommissionen in den Einrichtungen sind. „Das sind meistens Betriebsärzte.“ Koordinieren müssten die Einsätze der Heimärzte und ihre Vertretung am besten die Kassenärztlichen Vereinigungen, findet der Allgemeinmediziner.

Auch bei der Versorgung von Patienten mit Covid-19 oder einem Erkrankungsverdacht sieht er die Hausärzte in der Pflicht. Sie sollen in der häuslichen Isolation bleiben und telemedizinisch vom Hausarzt betreut werden.

Fieberzentren in allen Kommunen gefordert

Der nordrheinische Hausärzteverband plädiert für die Einrichtung von Fieberzentren in allen Kommunen. Sie sollen dafür sorgen, die Versorgung der Covid-19-Patienten von denen in der Regelversorgung zu trennen. „Die Fieberambulanzen werden durch Fachärzte geleitet, die in der Intensivmedizin und auch der komplexen Behandlung von Notfällen ausgebildet sind“, lautet der Vorschlag. Diese Fachärzte sollen die Erstsichtung der Patienten und die Zuordnung zur jeweils richtigen Versorgungsebene übernehmen. Hausärzte stünden dagegen für die Mitarbeit in den Fieberzentren nicht zur Verfügung.

Als Adressaten der Vorschläge sieht Funken die Politik und die Gesundheitsbehörden. „Wir müssen zügig reagieren“, betont er. Der Hausärzteverband sehe es als seine Pflicht, sich mit konkreten Vorstellungen in die Organisation der Versorgung einzubringen. (iss)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert