Opposition attackiert Röslers Sparpaket für Arzneimittel

Veröffentlicht:

BERLIN (HL). Aus der Sicht der Oppositionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Linken wird das von der Koalition vorgelegte Sparpaket für Arzneimittel nicht ausreichend wirksam sein. Die SPD moniert, dass Arzneimittelhersteller für neue Arzneimittel ihre Preise weiterhin autonom festsetzen können und erst anschließend Verhandlungen über Höchstbeträge beginnen. Wie "Teppichhändler" würde die Arzneimittelhersteller spätere Abschläge in die Kalkulation von Anfang an einbeziehen, sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach am Donnerstag im Bundestag. Die SPD fordert einen Wirtschaftlichkeitscheck vor Zulassung für die GKV, eine Positivliste und eine Neuregelung der Großhandelsvergütung.

Im Kern entspricht das auch den Vorstellungen der Grünen, die die Regierungspläne für "halbherzig und widersprüchlich" halten, wie ihre gesundheitspolitische Sprecherin Birgitt Bender sagte. Die Industrie müsse unter Androhung von Sanktionen alle Studien registrieren und veröffentlichen - auch die abgebrochenen und erfolglosen, so Bender.

Zu kurz greift das Regierungsprogramm auch im Urteil der Linken. Sie wollen ein Verfahren für zentrale Verhandlungen und Preisfestlegungen. Außerdem müsse es eine staatliche Gewinnkontrolle geben. Die nichtkommerzielle Forschung soll gestärkt werden, die Einflussnahme der Pharma-Industrie auf Ärzte und Patienten - etwa durch Werbung - zurückgedrängt werden.

Lesen Sie dazu auch: vfa: Sparmaßnahmen bedrohen Wettbewerb

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bundesrat

Schleswig-Holstein drängt auf Anpassungen beim AMNOG

Etliche Ergänzungen

WHO hat Liste unentbehrlicher Arzneimittel aktualisiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie

Tag der Patientensicherheit

Von Fehlern anderer lernen: Wie Praxisteams ihre Sicherheitskultur stärken

Lesetipps