Bettenabbau

Pädiater kämpfen um Kinderstationen

Die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist in vielen Regionen nicht mehr sichergestellt, warnen Pädiater auf dem DGKJ-Kongress.

Veröffentlicht:

LEIPZIG. In der stationären Pädiatrie mussten seit 1991 vier von zehn Betten gestrichen werden. Daher sei die stationäre Krankenversorgung von Kindern und Jugendlichen in vielen Regionen nicht mehr sichergestellt, sagte Professor Norbert Wagner zum Auftakt der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in Leipzig.

Die Zahl der Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin ist von 440 (1991) auf 364 (2012) reduziert worden. Dagegen blieb die Zahl stationär behandelter Kinder mit rund einer Million annähernd konstant.

Die DGKJ hat vor diesem Hintergrund die Kampagne "Rettet die Kinderstation" gestartet. Doch der "Nebel auf Seiten der Politik" habe sich "noch nicht gelichtet", sagte Wagner.

Vorausschauende Beratungen nötig

Handlungsbedarf meldeten angesichts der steigenden Zahl von Diagnosen bei der "Neuen Morbidität" die Sozialpädiater an.

Dazu zählen unter anderem ADHS, Adipositas, Medienabhängigkeit oder Essstörungen. Bei weit über einer Million Kinder würden inzwischen solche Erkrankungsbilder, die primär nicht mit Medikamenten behandelt werden können, diagnostiziert, so Dr. Carsten Wurst, Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie undJugendmedizin (DGSPJ) in Leipzig.

Nötig seien "vorausschauende Beratungen" im Rahmen der primären Prävention, die im ambulanten System ausreichend vergütet werden und im Präventionsgesetz gestärkt werden müssten.

An dem Kongress von insgesamt sieben großen pädiatrischen Fachgesellschaften nehmen bis 14. September rund 3000 Pädiater, Kinderchirurgen und Kinderkrankenschwestern teil. (ras)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

WIdO-Qualitätsmonitor

Leistungskonzentration bei Speiseröhren-Operationen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung