Pädiater wollen neue Vorsorgen im Gesetz

BERLIN (ras). Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat beim Kinder- und Jugendärztetag den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) aufgefordert, die modifizierten Kindervorsorgen zu übernehmen.

Veröffentlicht:

Seit fünf Jahren liegen aus Sicht von BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann genügend positive Erfahrungen aus Selektivverträgen vor. Dies treffe für die U10 und die U11 zu.

Diese Vorsorgeuntersuchungen werden mittlerweile von fast allen großen Kassen über Selektivverträge angeboten. Um sie gesetzlich zu verankern, müsste nicht nur der GBA grünes Licht geben.

Auch der Gesetzgeber wäre zum Handeln gezwungen, da für GKV-Versicherte Kinder zwischen sechs und zehn Jahren bislang keine Früherkennungsuntersuchung im Gesetz verankert ist.

Anders sieht dies bei Privatversicherten aus, die zwischen zwei und 14 Jahren Anspruch auf eine jährliche Vorsorgeuntersuchung haben.

Bloß neue Geldquellen?

Nach Darstellung von Hartmann werden die neuen Vorsorgen im GBA vor allem von den Krankenkassen blockiert.

Vor dem Jugendärztetag hatte der GKV-Spitzenverband nochmals seine skeptische Haltung betont: Es gehe Pädiatern "vor allem um das Generieren neuer Einnahmequellen".

Kritik der Kassen entzündet sich vor allem an der Ernährungsberatung. Es gebe keine Studien, die einen Nutzen solcher Beratungen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen belegten.

Prävention müsse zudem breiter angelegt werden und früher ansetzen, zum Beispiel durch Ernährungskurse in Kindergärten und Schulen, heißt es beim GKV-Spitzenverband.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Meilenstein für die Wissenschaft

Diagnosedaten: Forschungsdatenzentrum geht an den Start

Patientenrechte

Zugang zur Krankenakte oft schwierig

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tablette ohne aktiven Wirkstoff

Offenes Placebo könnte Lebensqualität bei Migräne verbessern

Lesetipps
Symbolhafte Darstellung von Gallensteinen

© Orawan / stock.adobe.com

Cholezystitis, Choledocholithiasis, Cholangitis

Diagnostik von Gallensteinen: So gehen Sie vor

Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung