Weltärztebund

Palliativmedizin für alle Menschen!

Beim Regionaltreffen des Weltärztebunds haben sich die Arztvertreter für eine weltweite Stärkung der Palliativmedizin ausgesprochen. Damit lag man auf gemeinsamer Wellenlänge mit dem Papst.

Veröffentlicht:
Im Vatikan haben Arztvertreter über Euthanasie und Sterbehilfe gesprochen: Die Ärzte lehnten beides ab.

Im Vatikan haben Arztvertreter über Euthanasie und Sterbehilfe gesprochen: Die Ärzte lehnten beides ab.

© Yuri Arcurs / Fotolia

BERLIN. Der Weltärztebund hat bei seinem Regionaltreffen eine weltweite Stärkung der Palliativmedizin gefordert: Diese sollte allen Menschen zur Vergütung stehen, unabhängig von deren Einkommen. Dies sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Frank Ulrich Montgomery, zusammenfassend über das Treffen.

Die Teilnehmer hätten auch intensiv darüber diskutiert, ob Euthanasie und assistierter Selbstmord zu den ärztlichen Aufgaben gehören. Dies habe eine klare Mehrheit verneint. Die Vertreter haben sich, laut BÄK-Chef, ebenfalls dafür ausgesprochen, Euthanasie niemals als kostensparende Alternative zu einer teuren Therapie zu sehen.

Eine gute Palliativversorgung "nimmt den Menschen den Wunsch ab, sich selbst umzubringen zu wollen, oder sich umbringen zu lassen", ergänzte Montgomery in einem Youtube-Video.

BÄK-Chef Montgomery zum Regionaltreffen des Weltärztebunds. © BAEKclips / Youtube

Video

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Youtube Um mit Inhalten aus Youtube und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen dazu finden Sie hier .

Veröffentlicht: 22.11.2017

Einigkeit mit katholischer Kirche

Gleichzeitig lobte Montgomery den Papst für dessen Grußwort zur Konferenz. Franziskus hatte sich gegen Euthanasie ausgesprochen, aber auch ausgeführt, dass es moralisch vertretbar sei, Therapien zu vermeiden oder abzubrechen, wenn diese unverhältnismäßig zum gewünschten Ergebnis stehen.

Arzt und Patienten dürften in solchen Fällen gemeinsam zum Ergebnis kommen, dass der Tod nicht verhindert werden kann – ohne diesen herbeizuführen.

Die ist auch die Position der BÄK, sagte Montgomery. Der Arzt müsse jedoch stets für die Basisbetreuung sorgen, also auch für Körperpflege, ordentliche Unterbringung und die Linderung von Übelkeit.

Das nächste Regionaltreffen zur Palliativmedizin ist für Anfang 2018 in Nigeria geplant. (ajo)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Gemeinsame Grundsätze: Ärzte und Kirche bei Palliativversorgung vereint

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Entscheidung des Parlaments

Slowenien erlaubt assistierten Suizid für Schwerkranke

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Lesetipps
Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern