Parlamentarier werben für EU-einheitliche Arzneipreise

Europaabgeordnete fordern eine Harmonisierung der Arzneipreise.

Veröffentlicht:

BRÜSSEL (spe). Die freie Preisbildung werde in Deutschland zu Recht abgeschafft, sagt Peter Liese, gesundheitspolitischer Sprecher der christdemokratisch-konservativen Fraktion im Europäischen Parlament. Damit sei das entscheidende Argument gegen einen europäischen Arzneimittelbinnenmarkt hinfällig. Eine Harmonisierung fordert auch die CSU-Europaabgeordnete Anja Weisgerber. Deutschland gehöre zu den Ländern mit den höchsten Arzneimittelpreisen in der EU, erklärten die Politiker. Patienten zahlten hierzulande im Schnitt 20 Prozent mehr als Versicherte in anderen EU-Ländern. Mitunter ergäben sich sogar Preisunterschiede von bis zu 70 Prozent.

"Die gesetzlich Krankenversicherten finanzieren mit ihren Beiträgen niedrige Preise auch für Millionäre in anderen Ländern. Dies ist nicht sozial", kritisierte Liese. Ursächlich für die hohen Arzneimittelpreise in Deutschland sei die fehlende staatliche Preisregulierung. Nur in Deutschland, Malta und Dänemark könnten Hersteller frei bestimmen, zu welchem Preis sie innovative Arzneimittel auf den Markt bringen. Ein Sonderfall ist Großbritannien: Dort beeinflussen die Gewinne der Hersteller die Preisfestsetzung für staatlich verordnete Arzneimittel.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Klinische Arzneimittelstudien

Forschungsgesetz: „Zufrieden, dass wir in der Umsetzung sind“

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in Deutschland und der EU: Status und Ausblick

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick