Saarland

Patient verlangt von Arzt Entschädigung für längere Wartezeit

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Saarbrücken. Ein besonders krasser Fall von Anspruchsdenken hat beim Neujahrsempfang der saarländischen Ärzteschaft für Kopfschütteln und Heiterkeit gesorgt. Danach schrieb ein Patient, der mit einer Praxis einen Termin vereinbart hatte, wegen einer längeren Wartezeit dem Arzt eine Rechnung für seinen Verdienstausfall. Wie KV-Chef Dr. Gunter Hauptmann weiter berichtete, beschwerte sich der Patient anschließend bei der KV, weil der Arzt die Zahlung verweigerte.

Hauptmann gab auch die Auswertung des letztjährigen Terminkalenders eines Neurologen wieder, wonach in dessen Praxis 2019 über 500 vereinbarte Termine nicht wahrgenommen wurden, davon über 350 unentschuldigt. Der KV-Vorstandsvorsitzende bewertete dies als Symptome für eine „Amazonisierung“ weiter Teile der Gesellschaft, in der Versicherte „alles sofort, günstig und vollumfänglich haben“ wollten und der Bundesgesundheitsminister den Eindruck erwecke, genau dieses zu bedienen. (kud)

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Kommentare
Jochen Heumos 27.01.202012:18 Uhr

Liebes Newsletter-Team,
interessante Ausführung zum Thema "nicht wahrgenommene Termine".
Die KV in Thüringen erhebt ja diese Informationen für die TSS-Fälle.
Wir als große Kardiologie/Angiologie in Bremen können mit folgender Info dazu beitragen: Seit Jahren über 1.000 Termine, in der Spitze sogar über 1.500 Termine werden von gesetzlich versicherten Patienten ohne Grundund Absage nicht wahrgenommen - ohne irgendeine juristisch oder finanzielle Folge für den Patienten oder unsere Praxis.
Zugleich beklagt sich die Politik über Wartezeiten bei Fachärtzen und drangsalierte diese Ärzte mit immer neuen Auflagen - total an der Wirklichkeit vorbei. DAS sollte man den Poltilker mal in Stammbuch schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Heumos -

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