Zentralverein homöopathischer Ärzte

Patienten greifen weiter zu homöopathischer Arznei

Homöopathische Arzneien erfreuen sich in der Bevölkerung nach wie vor eines hohen Interesses. 2018 erwarben Verbraucher in Apotheken und im Versandhandel rund 55 Millionen Packungen.

Veröffentlicht:
 Im vergangenen Jahr wurden über 54 Millionen Packungen an Homöopathika in Apotheken bzw. im Versandhandel abgegeben.

 Im vergangenen Jahr wurden über 54 Millionen Packungen an Homöopathika in Apotheken bzw. im Versandhandel abgegeben.

© PicLeidenschaft / Getty Image

FRANKFURT/MAIN. Die Verbraucher in Deutschland greifen weiter gerne auf homöopathische Arzneien zurück. 2018 erwarben sie in Apotheken und im Versandhandel 54,5 Millionen Packungen solcher Mittel. Das geht aus Zahlen hevor, die das Beratungsunternehmen IQVIA auf Anfrage des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) ermittelt hat.

Veränderungsraten zum Vorjahr ließen sich seriöserweise nicht angeben, erläuterte auf Anfrage eine Iqvia-Sprecherin. Denn der Marktbeobachtung in 2018 habe ein gegenüber früheren Jahren erheblich veränderter Warenkorb zugrundegelegen. Damit widerspricht das Unternehmen Angaben von dpa aus einer früheren Meldung.

In fast neun von zehn Fällen (87 Prozent) kauften 2018 die Verbraucher selbst die Präparate. In den übrigen Fällen (7,1 Millionen Packungen) wurden sie von Ärzte auf Rezept verordnet.

Der Umsatz mit homöopathischen Arzneimitteln zum effektiven Verkaufspreis lag nach Angaben des DZVhÄ im Jahr 2018 in Deutschland bei insgesamt rund 670 Millionen Euro. Dabei entfielen rund 570 Millionen Euro auf die Selbstmedikation mit homöopathischen Arzneimitteln (85 Prozent). Etwa 100 Millionen Euro entfielen auf die von Ärzten ausgestellten Rezepte (15 Prozent), die teilweise bei gesetzlichen Krankenversicherungen eingereicht und erstattet werden können.

Insgesamt ist der Anteil von homöopathischen Arzneien am Gesamtumsatz im Arzneimittelmarkt damit gering. Zum Vergleich: Der Gesamterlös mit rezeptfreier Arznei in Deutschland lag bei 9,1 Milliarden Euro.

Der DZVhÄ sieht durch diese Zahlen das hohe Interesse der Bürger bestätigt, Homöopathie zu nutzen. Einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge (November 2018) wächst die Zahl der Anwender kontinuierlich. So haben danach inzwischen 53 Prozent der befragten Deutschen bereits Erfahrungen mit Homöopathie gemacht. Rund 50 Prozent sehen darin auch einen Wandel in der Medizin hin zu einem stärkeren Miteinander von Schul- und Naturmedizin. (run)

Wir haben diese Meldung aktualisiert am 04.03.2019 um 16 Uhr. Es wurde die Angabe zu den Marktzahlen 2017 korrigiert.

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Kommentare
Rudolf Hege 04.03.201915:18 Uhr

Lieber mehr "Allopathie"?

Bevor die Kritiker der Homöopathie nun wieder aus allen Rohren schießen, mögen sie eines bedenken: Ganz unabhängig von der Frage der Wirksamkeit, wären es ohne Homöopathie 54 Millionen Packungen anderer Arzneimittel.
Denn, wie jeder Praktiker weiß: Der Patient will nicht nur einen guten Rat, sondern er möchte auch "etwas" haben...

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