Patienten suchen Arzt-Gespräch beim Thema Aids

KÖLN (iss). Das Gespräch mit einem Arzt ist für den Großteil der Bevölkerung die bevorzugte Informationsquelle über sexuell übertragbare Krankheiten.

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Informationen über HIV und Aids: mehr als ein Drittel der Befragten gaben ihren Arzt als Primärquelle an.

Informationen über HIV und Aids: mehr als ein Drittel der Befragten gaben ihren Arzt als Primärquelle an.

© Aamon / fotolia.com

81 Prozent der 16- bis 65-Jährigen nennen den Arzt hierfür als geeignete Adresse, gefolgt vom Internet (73 Prozent) und den Broschüren staatlicher Organisationen (65 Prozent).

Das zeigt die Repräsentativerhebung "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2009" des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln. Seit 1987 lässt die BZgA jährlich Wissen, Einstellungen und Verhalten zum Schutz vor Aids erfassen. An der Umfrage von Ende 2009 beteiligten sich 7000 Menschen ab 16 Jahren (wir berichteten kurz).

Bei der Frage, welche Quellen sie in den vergangenen fünf Jahren tatsächlich genutzt haben, um etwas über sexuell übertragbare Krankheiten zu erfahren, gaben je 36 Prozent der Befragten den Arzt und Broschüren und Informationsmaterial staatlicher Organisationen an.

Um sich über HIV und Aids zu informieren, hatten 2009 insgesamt zwölf Prozent der Befragten eine fachliche Beratung bei einem Arzt, einem Gesundheitsamt oder einer anderen Beratungsstelle in Anspruch genommen. Mit 48 Prozent hatte fast die Hälfte Medien zur Aids-Aufklärung wahrgenommen, wie etwa Broschüren, TV-Spots oder Informationsveranstaltungen.

Fast einhellig ist die Bevölkerung in ihrer Ablehnung von Isolationsmaßnahmen für Menschen mit HIV oder Aids. Sie lehnten 96 Prozent der Bevölkerung ab. Nur drei Prozent würden jemanden raten, sich von Freunden zurückzuziehen, die sich infiziert haben. 68 Prozent erklärten sich in der aktuellen Umfrage bereit, bei der Betreuung von Aids-kranken Menschen zu helfen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sieht in diesen Ergebnissen auch einen Erfolg der breit angelegten Aufklärung über das Thema. Vor Beginn der Aids-Aufklärungskampagne im Jahr 1985 hielt es nur die Hälfte der über 16-Jährigen damals Befragten für falsch, Aids-Kranke oder HIV-Infizierte nur mit medizinischem Personal oder den eigenen Angehörigen in Kontakt kommen zu lassen.

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