EU-Forschungskommissarin

"Personalisierte Medizin rückt in den Vordergrund"

Mit 80 Milliarden Euro wird das neue EU-Forschungsrahmenprogramm "Horizont 2020" gefördert. Im Interview spricht EU-Forschungskommissarin Maire Geoghegan-Quinn über Medizinforschung, personalisierte Medizin und Bürokratieabbau.

Von Thomas A. Friedrich Veröffentlicht:
Will die EU-Forschungsförderung konsequent vereinfachen: Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn aus Irland.

Will die EU-Forschungsförderung konsequent vereinfachen: Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn aus Irland.

© dpa

Ärzte-Zeitung: Europa galt früher als "Apotheke der Welt". EU-Unternehmen sind bei der Arzneimittelforschung international ins Hintertreffen geraten. Kann die EU mit der Innovative Medicines Initiative 2 (IMI2) wieder zum "global player" aufsteigen?

Maire Geoghegan-Quinn: IMI2 ist ein wichtiger Baustein dazu mit einer Gesamtfördersumme von nahezu 3,5 Milliarden Euro im Siebenjahreszeitraum von 2014 bis 2020.

Ich glaube, dass die Pharmaindustrie weltweit mit den gleichen Problemen kämpft. Einzelne Unternehmen haben es immer schwerer, neue Arzneien allein zu entwickeln. Antibiotika sind hierfür ein gutes Beispiel. Dabei steht die EU auch in der Antibiotikaresistenzforschung nicht schlechter da als andere, aber niemand findet rasche Lösungen.

Genau hier setzt IMI grundlegend an und hat große internationale Aufmerksamkeit erfahren. IMI1 war nicht in erster Linie darauf angelegt, neue Arzneien zu entwickeln, sondern den Projektteilnehmern alle Handwerkzeuge, das Wissen, Daten und Methoden für die Entwicklung einer neuen Generation von Arzneien zu eröffnen.

So konzentrieren sich beispielsweise einige laufende IMI-Projekte auf die Entwicklung von therapeutischen Substanzen, um neue Antibiotika zu generieren.

Und was ist das Novum von IMI2 dabei?

Geoghegan-Quinn: Eines der besonderen Forschungsanliegen von IMI2 ist die Entwicklung von zwei neuen Arzneimitteln, die sowohl neue Antibiotika oder neue Therapien im Kampf gegen Alzheimer bilden können. Die klinische Erprobung solcher Arzneien erfordert im Normalfall acht bis zehn Jahre. Hier will die EU gezielt kofinanzieren.

Was die neuen Schwerpunkte in der Pharmaforschung in "Horizont 2020", erfahren Sie, wenn Sie dieses Interview in unserer App-Ausgabe vom 11.12.2013 weiterlesen.

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