Pilotprojekt zum Kampf gegen MRSA in Bremen

Ambulante Keim-Sanierung soll vor der Aufnahme zur geplanten Op zu Hause erfolgen.

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BREMEN (cben). Die AOK Bremen/ Bremerhaven und das Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) kooperieren bei der Sanierung von MRSA-Patienten.

Kasse und Klinik starten jetzt in Kooperation mit der B. Braun Melsungen AG ein einjähriges Pilotprojekt für Patienten, die ein künstliches Gelenk oder eine Gefäßprothese erhalten sollen.

"Diese Keim-Sanierung erfolgt ambulant - bevor die Patienten zu der geplanten Operation in das Rotes Kreuz Krankenhaus kommen", so die AOK.

Wird ein MRSA-Keim im Krankenhaus etwa beim Abstrich aus Nase, Rachen und Leiste nachgewiesen, bekommen die Patienten ein für sie kostenloses Paket mit Desinfektionsmitteln, Einmal-Zahnbürsten und Einmalkämmen der B. Braun Melsungen AG mit nach Hause. Sie werden zuvor ausführlich darüber aufgeklärt, wie sie diese Mittel anwenden sollen.

Mundspülung und antiseptische Seife

Nach Angaben des RKK werden schätzungsweise 1000 Prothesen im Pilotjahr eingesetzt werden, 40 Prozent davon bei AOK-Patienten. "Wir gehen davon aus, dass unter dieser Patientengruppe sechs bis acht Prozent betroffen sind", so eine Sprecherin des Krankenhauses.

Die Patienten sollen zuhause zwei- bis dreimal täglich eine antiseptische Lösung zur Mund- und Rachenspülung nutzen und sich täglich mit antiseptischer Seife waschen.

Außerdem müssen sie täglich Kleidung und Gegenstände wechseln, die mit der Haut oder Schleimhaut Kontakt haben - also etwa die Bettwäsche, Handtücher, Waschlappen, Zahnbürsten sowie Kämme. Screening und Sanierung für diese Patientengruppe sind freiwillig.

Kasse und RKK wollen mit dem Projekt Erkenntnisse sammeln, ob sich MRSA-Infektions- und Komplikationsraten auf diese Weise senken lassen.

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