Privatkliniken stellen die Machtfrage bei der Planung

KIEL (di). Die schleswig-holsteinischen Privatkliniken wollen, dass Planungs- und Investitionsentscheidungen des Landes einvernehmlich mit ihnen getroffen werden. Begründung: Jeder dritte Patient wird inzwischen von ihnen behandelt.

Veröffentlicht:

Angesichts des gewachsenen Versorgungsanteils der Privatkliniken sei es sachgerecht, auch ihnen eine angemessene Vertretung bei der Krankenhausplanung und Investitionsentscheidungen zu ermöglichen, forderte Dr. Philipp Lubinus. Der Vorsitzende des Verbandes der Privatkliniken in Schleswig-Holstein (VPKSH) will den gleichen Status wie die Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft, mit denen die Klinikplanung einvernehmlich abgestimmt sein muss. Derzeit sind die Privatkliniken nur "mittelbar Beteiligte" in der Planungsrunde des Landes.

Als solche haben sie in dieser Runde genauso wie die Ärztekammer, die KV und die Wohlfahrtsverbände nur ein Mitspracherecht. Im Gegensatz dazu ist das Land verpflichtet, mit den unmittelbar Beteiligten (Krankenhausgesellschaft, Kassenverbände und kommunale Verbände) Einvernehmen zu erzielen. Die kommunalen Träger sind damit im Vorteil gegenüber privat und frei-gemeinnützig geführten Kliniken.

Die Privatisierungswelle hat dazu geführt, dass neben lokalen Privatkliniken wie Lubinus auch bundesweit tätige Klinikkonzerne in Schleswig-Holstein präsent sind. Der Umsatz der Privatkliniken beträgt rund 640 Millionen Euro, dies entspricht einem Anteil von rund 34 Prozent.

Weiteres Problem: In für Vertragsärzte wichtigen Entscheidungen zu Paragraf 116b muss das Land kein Einvernehmen mit der KV herstellen. Darum hatte es zuletzt in Hamburg heftige Kontroversen gegeben.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Sektorale Planung greift zu kurz

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reform des Bereitschaftsdienstes

Neues Fahrdienst-Modell geht in Nordrhein live

Gesundheitspolitischer Wunschzettel

vfa-Chef Han Steutel: „Es lohnt, allen Stakeholdern gut zuzuhören“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet