Umfassende Datensammlung
RKI-Panel: Jeder zweite Deutsche schätzt seine Gesundheit als gut ein
Das Robert Koch-Institut hat erste Ergbnisse seiner Befragung „Gesundheit in Deutschland“ veröffentlicht. Darin zeigen sich großeUnterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen: Mit zunehmendem Alter nehmen gesundheitliche Einschränkungen zu.
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Mit zunehmendem Alter nehmen gesundheitliche Einschränkungen zu, während jüngere Altersgruppen besonders häufig von psychischen Belastungen betroffen sind.
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Berlin. Mehr als jeder zweite Erwachsene (64,2 Prozent) schätzte im Jahr 2024 seine allgemeine Gesundheit als sehr gut oder gut ein, bei altersstandardisierter Betrachtung ging dieser Anteil um mehr als drei Prozentpunkte seit 2023 zurück. Das ist ein Ausschnitt aus den umfassenden Daten, die das Robert Koch-Institut erstmals aus dem neuen RKI-Panel „Gesundheit in Deutschland“ veröffentlicht hat. Die Daten sind bis auf Bundeslandebene verfügbar.
Aktuell sind über 40.000 Personen ab 16 Jahren registriert, die wiederholt befragt werden. „Mit dem Panel ist es möglich, schnell und regelmäßig umfassende Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung zu erheben. Auch in einer Krise ist damit jetzt die Infrastruktur vorhanden, um sehr schnell Antworten auf neue gesundheitliche Fragestellungen geben zu können“, erläutert Prof. Dr. Lars Schaade, Präsident des Robert Koch-Instituts.
Blätter zu zahlreichen Fakten
Weitere zentrale Ergebnisse: 21,9 Prozent der Erwachsenen in Deutschland zeigten eine depressive Symptomatik auf. 53,7 % der Erwachsenen gaben eine chronische Krankheit oder ein lang andauerndes Gesundheitsproblem an, in der niedrigeren Bildungsgruppe war der Anteil sogar höher.
In den Faktenblättern geht es beispielsweise um die selbst eingeschätzte Gesundheit, körperliche Einschränkungen, Einschränkungen bei Alltagsaktivitäten, chronisches Kranksein, Nicht-tödliche Unfallverletzungen, psychisches Wohlbefinden, Angst-Symptomatiken, Diabetes Mellitus oder gesundheitliche Ungleichheit.
Gesundheitliche Einschränkungen nehmen im Alter zu
Die Auswertungen zeigen: Die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland schätzt ihre Gesundheit als sehr gut oder gut ein. Gleichzeitig zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen: Mit zunehmendem Alter nehmen gesundheitliche Einschränkungen zu, während jüngere Altersgruppen besonders häufig von psychischen Belastungen betroffen sind. Für nahezu alle Gesundheitsthemen ließen sich zudem soziale Ungleichheiten feststellen.
Die Infrastruktur ermögliche zukünftig neben Daten aus Befragungen prinzipiell auch die Erhebung von Daten aus Messungen (z.B. Blutdruck) und Beprobungen (Labordaten), heißt es. Das RKI-Panel ist auch anschlussfähig für Gesundheitsdaten aus digitalen Messgeräten wie Fitnessarmbänder oder Smartwatches. Es sei auch geplant, Sekundärdaten einzubeziehen, z.B. Krankenversicherungsdaten, Daten der Deutschen Rentenversicherung oder Geodaten.
Die drei bis vier Befragungswellen pro Jahr finden überwiegend online statt, ein Teil der Teilnehmenden bevorzugt Papierfragebögen. Die Auswahl der Panel-Teilnehmenden erfolgte im Rahmen einer Zufallsstichprobe. (kaha)







