Kommentar

Reine Luft über den Stammtischen

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:

Unerwartet deutlich hat sich in Bayern beim Volksentscheid am Sonntag eine Mehrheit für einen konsequenten Schutz der Nichtraucher ohne Ausnahmen entschieden. Das ist nicht nur ein klares Signal für den Gesundheitsschutz, sondern könnte auch die Diskussionen um ein striktes Rauchverbot im übrigen Bundesgebiet erneut beleben.

Die Erfahrungen aus dem europäischen Ausland, aus Italien, Frankreich oder aus Irland, zeigen, dass Rauchverbote ohne Ausnahmen auch von den Rauchern akzeptiert werden und keineswegs zu einem Kneipensterben führen. Dafür sinkt die Zahl der Herzinfarkte, berichten zum Beispiel Ärzte in Italien. Tatsächlich dürften vor allem die Beschäftigten in der Gastronomie aufatmen, für die in Bayern ab 1. August ein ungeteilter Gesundheitsschutz gilt. Künftig gibt es keine Kellner und Kellnerinnen "2. Klasse" mehr, die unter Schadstoffbelastungen arbeiten müssen, die in anderen Wirtschaftszweigen längst nicht mehr toleriert werden und zu strengen Auflagen geführt haben.

Schon jetzt sei die Prognose gewagt: Die vielbeschworene bayerische Wirtshauskultur wird am konsequenten Nichtraucherschutz keinen Schaden nehmen. Im Gegenteil: Die Luft über den Stammtischen wird rein.

Lesen Sie dazu auch: Bayern stimmen gegen den blauen Dunst

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen