Protestaktion

Rettungskräfte in England streiken wieder

Streiks im britischen Gesundheitswesen: Rettungskräfte in England und Wales streiken zum dritten Mal für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung, die deutlich über der Inflation von zuletzt gut zehn Prozent liegt.

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London. Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen legen Rettungskräfte in England und Wales am Montag die Arbeit nieder. Bis zu 15.000 Notärzte, Rettungswagenfahrer und Beschäftigte von Notrufzentralen streiken für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Zudem gehen etwa 5.000 Beschäftigte von Kliniken in Liverpool in den Ausstand. Akute Notfälle aber sollen behandelt werden.

Der britische Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) ist chronisch unterfinanziert und unterbesetzt. Millionen Menschen warten auf Routineeingriffe, Patienten warten deutlich länger als vorgesehen auf Rettungswagen.

Hohe Reallohnverluste in den letzten Jahren

Die Lösung für die wachsende NHS-Krise sei naheliegend, sagte die Generalsekretärin der Gewerkschaft Unison, Christina McAnea. „Es ist einfach: Alles, was der Finanzminister tun muss, ist, Geld aufzutreiben, um die Beschäftigten im Gesundheitswesen fair zu bezahlen.“ Höhere Löhne würden ein Abwandern von Fachkräften verhindern und neue Mitarbeiter anziehen, sagte McAnea. Mehr Personal wiederum würde zu kürzeren Wartezeiten für Rettungsdienste und Patienten führen. „Alle wären Gewinner“, sagte die Unions-Chefin.

Die Gewerkschaften verweisen auf hohe Reallohnverluste in den vergangenen Jahren. Sie fordern deshalb eine Erhöhung, die deutlich über der Inflation von zuletzt gut zehn Prozent liegt. Die Regierung hingegen beruft sich auf den Vorschlag einer Tarifkommission, 4,5 Prozent mehr zu zahlen. Sie lehnt Gespräche über stärkere Steigerungen ab. (dpa)

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