Rösler hält trotz Kritik an Pauschale fest

Veröffentlicht:
Bundesgesundheitsminister Rösler bei einer Debatte im deutschen Bundestag. © Metodi Popow / imago

Bundesgesundheitsminister Rösler bei einer Debatte im deutschen Bundestag. © Metodi Popow / imago

© Metodi Popow / imago

BERLIN (hom). Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hält ungeachtet anhaltender Kritik an der Einführung einer einkommensunabhängigen Prämie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) fest. Die vom Kabinett einberufene Regierungskommission werde auf der Grundlage des Koalitionsvertrages konkrete Vorschläge auf den Tisch legen, "wie der Einstieg in ein neues Finanzierungssystem gestaltet werden soll", sagte Röslers Sprecher Christian Lipicki am Montag vor Journalisten in Berlin.

Die Regierungskommission zur Gesundheitsreform kommt an diesem Mittwoch unter Leitung von Minister Rösler zu ersten Beratungen in Berlin zusammen.

Einen Bericht der "Märkischen Allgemeine", wonach Rösler schon ab dem kommenden Jahr zusätzlich zum Krankenkassenbeitrag eine Pauschale von 29 Euro monatlich plane, bezeichnete Lipicki als Spekulation. Er wisse nicht, woher das Blatt diese Information habe. Solange die Regierungskommission arbeite, werde sich das Ministerium zu Spekulationen über Einzelheiten der geplanten Finanzreform in der GKV nicht äußern. Die Pauschale werde aber "ganz langsam eingeführt", versicherte Lipicki. "Wir überfordern dabei niemanden."

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast warf Rösler vor, seine Pläne für einen Umbau der GKV bis zur Wahl in Nordrhein-Westfalen "unter dem Tisch" halten zu wollen. Die Kopfpauschale sei unsozial. "Durchschnittsverdiener sollen draufzahlen, Gutverdiener und Arbeitgeber sind die Nutznießer", kritisierte die Grünen-Politikerin.

Völlig unklar sei zudem, wie der Sozialausgleich bei der Rekordverschuldung des Bundes funktionieren solle. "Solidarisch und finanzierbar" sei allein die Bürgerversicherung, in die alle einzahlten und bei der die Parität zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern beibehalten werde, so Künast.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Einstufung in den Pflegegrad

Pflegebegutachtung: Wann hausärztlicher Rat gefragt ist

Lesetipps
„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei