Modellprojekt

Rollende Augenarztpraxis soll Versorgungsmangel in Chemnitz lindern

Augenärzte sollen in Chemnitz und Umgebung durch eine mobile Praxis entlastet werden. Dort arbeitet nichtärztliches Personal, das Routineuntersuchungen vornimmt und digital Befunde überträgt.

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Durch die mobile Augenarztpraxis (Mube) sollen die ansässigen augenärztlichen Praxen in der Region Chemnitz entlastet werden, sodass neue Kapazitäten für therapiebedürftige Patienten zur Verfügung stehen.

Durch die mobile Augenarztpraxis (Mube) sollen die ansässigen augenärztlichen Praxen in der Region Chemnitz entlastet werden, sodass neue Kapazitäten für therapiebedürftige Patienten zur Verfügung stehen.

© Marijan Murat/picture alliance/dpa

Chemnitz. Die KV Sachsen nutzt ab sofort eine mobile Augenarztpraxis (Mube), um die augenärztliche Versorgung in der Region Chemnitz zu verbessern. Dort hatte sich nach Angaben der KV Sachsen von Donnerstag in den vergangenen Jahren die Situation der augenärztlichen Versorgung durch altersbedingte Praxisschließungen zunehmend verschlechtert.

Trotz vielfältiger Bemühungen und Förderprogrammen seien zumeist keine Praxisnachfolger für die eigene Niederlassung gefunden worden. Durch die Mube könnten die ansässigen augenärztlichen Praxen entlastet werden, sodass neue Kapazitäten für therapiebedürftige Patienten zur Verfügung stehen.

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Die Mube richtet sich an Patientinnen und Patienten, die regelmäßige Routineuntersuchungen benötigen, etwa aufgrund von Makula-Degeneration, Katarakt, diabetische Retinopathie oder Glaukom. Ziel sei es, lange Fahrtwege und Wartezeiten zu vermeiden. Das Praxispersonal in der Mube arbeite eng mit den Kooperationspartnern umliegender Augenarztpraxen und Kliniken zusammen.

Modellvorhaben wird vom Land mit 1,2 Millionen Euro gefördert

Eine Ärztin oder ein Arzt könne jederzeit per Video hinzugezogen werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernähmen die Untersuchungs- und Behandlungskosten der Patientinnen und Patienten. Die Mube wird als Modellvorhaben durch das sächsische Gesundheitsministerium mit 1,2 Millionen Euro, was einem Anteil von 90 Prozent der Kosten entspreche. Die restlichen zehn Prozent würden durch die KV Sachsen gemeinsam mit den Landesverbänden der sächsischen Krankenkassen sowie den Ersatzkassen aufgebracht.

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„Wir erreichen die Patientinnen und Patienten im unterversorgten ländlichen Raum – dank technischer Innovation, aber auch dank der guten Zusammenarbeit der beteiligten Akteurinnen und Akteure“, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD).

Ausschließlich nichtärztliches Personal in der mobilen Praxis

Bei der Mube handelt es sich um einen eigens dafür konstruierten Container, in dem sich Behandlungsräume und Untersuchungsmöglichkeiten für Patienten befinden. Patienten müssen zunächst zu einem Augenarzt, der dann einschätzt, ob die Patienten für Routineuntersuchungen in der Mube geeignet sind. Denn in der Mube kommt ausschließlich nichtärztliches Personal zum Einsatz.

Die Ergebnisse der Untersuchung werden digital an einen Augenarzt zur Befundung übertragen. Falls ein Arztgespräch erforderlich ist, treffen die Patienten den Arzt per Video und besprechen mit ihm weitere Behandlungsmaßnahmen. Die Mube steht in diesem Jahr abwechselnd an der Schlossarena Auerbach, der Musikhalle Markneukirchen und der Stadtverwaltung Schwarzenberg. (sve)

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