AOK-Heilmittelbericht

Rückenschmerz ist eine echte Volkskrankheit

4,4 Millionen AOK-Versicherte leiden an chronischen unspezifischen Rückenschmerzen.

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Berlin. Mehr als jeder sechste AOK-Versicherte ist wegen chronischer, unspezifischer Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Das geht aus dem aktuellen Heilmittelbericht der Krankenkasse hervor. Mehr als ein Viertel dieser insgesamt 4,4 Millionen Patienten war in den vergangenen fünf Jahren dauerhaft in ärztlicher Behandlung.

Von chronischen Rückenschmerzen sind mehr Frauen als Männer betroffen. Im Jahr 2017 waren etwa 2,6 Millionen der 4,4 Millionen Rückenschmerzpatienten weiblich. Damit leiden etwa 20 Prozent der AOK-versicherten Frauen und fast 15 Prozent der Männer an chronischen Rückenschmerzen. Die Rate der Patienten steigt mit zunehmendem Alter und ist in den letzten beiden Jahren vor dem Renteneintritt bei beiden Geschlechtern am höchsten.

Die Behandlung zieht sich laut AOK oft über mehrere Jahre. So waren von den Rückenschmerzpatienten im Jahr 2017 bereits 65,5 Prozent ein Jahr zuvor in Behandlung. Mehr als ein Viertel von ihnen (26,7 Prozent) sogar bereits seit 2013 dauerhaft.

Geschlechtsunterschiede zeigen sich bei der Therapie. So nutzt etwa ein Drittel der Patientinnen (33,2 Prozent) Physiotherapie, bei den Männern dagegen nur ein Viertel (24,6 Prozent). Frauen erhalten die meisten Verordnungen im Alter von 50 bis 54 Jahren (36,8 Prozent), Männer dagegen zwischen 75 und 79 Jahren (26,7 Prozent). „Auch wenn Frauen und Männer Physiotherapie sehr unterschiedlich nutzen, sind chronische, unspezifische Rückenschmerzen bei beiden Geschlechtern der häufigste Grund für Krankengymnastik, Massage und Co“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), Helmut Schröder.

Keine Geschlechtsunterschiede gibt es laut Heilmittelbericht bei der Verordnung von Schmerzmitteln. Sie werden Frauen (78,3 Prozent) und Männern (76,7 Prozent) in etwa gleich hohem Umfang verordnet. (chb)

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