Ruf nach Freizügigkeit auch bei seltenen Krankheiten

Rund 36 Millionen Menschen leiden in der EU an Orphan Diseases.

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BRÜSSEL (spe). Patienten, die an einer seltenen Krankheit leiden, sollten auch im EU-Ausland medizinische Hilfe in Anspruch nehmen dürfen. Diese Meinung vertreten 95 Prozent der EU-Bürger einer Umfrage der EU-Kommission zufolge. Die Befragung fand von Ende November bis Mitte Dezember 2010 in allen 27 Mitgliedstaaten statt.

Die Befragten halten ferner eine engere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten für erforderlich, um die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten von Patienten mit seltenen Krankheiten zu verbessern.

EU-weit leiden schätzungsweise bis zu 36 Millionen Menschen an einer seltenen Krankheit. 93 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass den Betroffenen die Kosten für die nötigen Arzneimittel erstatten werden sollten, auch wenn diese sehr teuer sind. 90 Prozent der Europäer befürworten zudem eine Intensivierung der Forschung auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen.

Seit 1998 hat die EU bereits rund 500 Millionen Euro für Forschungsprojekte in Verbindung mit seltenen Krankheiten zur Verfügung gestellt. Weitere 100 Millionen Euro sollen ab dem Sommer bereitstehen.

Eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2000 soll darüber hinaus dazu beitragen, die Versorgung mit Arzneimitteln für seltene Krankheiten zu verbessern.

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