Niedersachsen

Rund 48.000 neue Krebspatienten

Das Epidemiologische Krebsregister geht regionalen Häufungen von Krebserkrankungen nach.

Veröffentlicht:

OLDENBURG. Das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen hat seinen Jahresbericht ,Krebs in Niedersachsen 2012‘ vorgestellt.

Danach erkrankten im Diagnosejahr 2012 genau 47.804 Menschen neu an Krebs, 25.461 Männer und 22.343 Frauen. Im selben Zeitraum sind 12.206 Männer und 10.008 Frauen in Niedersachsen an Krebs gestorben.

Seit 2003 werden im EKN die Krebserkrankungen von in Niedersachsen lebenden Menschen flächendeckend erfasst. Inzwischen kann das EKN auf einen Datenbestand von zehn Diagnosejahren zurückgreifen, teilt das Register mit.

"Auswertungen zur Häufigkeit von Krebserkrankungen auf kleinräumiger Ebene und für weitere Datenanfragen werden dadurch immer verlässlicher", sagt Joachim Kieschke, der ärztliche Leiter der EKN-Registerstelle in Oldenburg.

Fragen von überregionaler Bedeutung, wie etwa die Untersuchung zur Krebshäufigkeit in Regionen mit jahrelanger Erdgasförderung, könnten nunmehr behandelt werden, so Kieschke.

So habe das EKN im vergangenen Jahr eine Erhöhung von Leukämie- und Lymphomerkrankungen bei Männern in der Samtgemeinde Bothel im Landkreis Rotenburg nachgewiesen, der nun nachgegangen werde.

Monitoring wird erprobt

Als erstes Bundesland erprobe das EKN darüber hinaus in Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsamt ein Monitoring.

"Mit diesem Konzept sollen künftig frühzeitig regionale Häufungen von Krebserkrankungen in den Gemeinden erkannt werden", sagt Kieschke. Neben den Routineauswertungen dokumentiert der Bericht auch zum Beispiel die Evaluation des Mammografie-Screenings.

Außerdem baut das Land eine flächendeckende klinische Krebsregistrierung entsprechend dem Krebsfrüherkennungs- und  -registergesetz (KFRG) auf.

Die Ärztekammer Niedersachsen wird eine Anstalt des öffentlichen Rechts errichten, die die Aufgaben des zukünftigen klinischen Krebsregisters Niedersachsen übernehmen wird. Das klinische Krebsregister soll 2017 den Routinebetrieb aufnehmen. (cben)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Untersuchung von Zi und BARMER

Steigender Krankenstand: An der Tele-AU liegt es auf jeden Fall nicht

Kritische Versorgungslage

Patienten mit Depressionen: Was Hausärzte tun können

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kritische Versorgungslage

Patienten mit Depressionen: Was Hausärzte tun können

Lesetipps
 Dr. Günther Egidi (links) und Dr. Bernardo Mertes (rechts)

© Michaela Illian

Diabetes-Therapie

Der ewige Kampf zwischen Humaninsulinen und Insulinanaloga

eine ältere Dame sitzt einer Ärztin gegenüber.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Umfrage aus Deutschland

Wie Hausärzte mit der Anfrage nach Suizidassistenz umgehen