SARS-CoV-2

Saar-Regierung plant Corona-Schwerpunkt-Praxen

Die Saar-Regierung beschließt wegen der Coronavirus-Epidemie ein „Sofortprogramm“. Geplant sind unter anderem Schwerpunktpraxen.

Andreas KindelVon Andreas Kindel Veröffentlicht:
Eine französische Nachbarregion hat die Testung von Corona-Verdachtsfällen eingestellt. Die Saarländer sorgen sich und fordern eine Wiederaufnahme.

Eine französische Nachbarregion hat die Testung von Corona-Verdachtsfällen eingestellt. Die Saarländer sorgen sich und fordern eine Wiederaufnahme.

© msconceptfoto / stock.adobe.com

Saarbrücken. Die saarländische Landesregierung erwägt wegen der Coronavirus-Krise die Einrichtung mobiler Teststationen und ärztlicher Schwerpunktpraxen. Das geht aus einem „Sofortprogramm“ hervor, dass das Kabinett am Mittwochmorgen (11. März) in einer Sondersitzung in Saarbrücken beschlossen hat.

Demnach soll das Gesundheitsministerium zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung prüfen, ob die Einrichtung von Teststationen und Schwerpunktpraxen möglich ist.

Verfügung zu Großveranstaltungen

Schon jetzt ist im Saarland ein mobiles Ärzte-Team der KV unterwegs, um auf Anforderung niedergelassener Ärzte Abstriche von Patienten zu Hause zu nehmen.

Die Landesregierung hat außerdem eine Verfügung beschlossen, Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen. Nach Informationen des „Saarländischen Rundfunks“ soll diese Verfügung bereits heute (11. März) Abend in Kraft treten – und zwar bis auf Weiteres – ohne ein Enddatum.

Bislang lag diese Entscheidung im Saarland noch bei den örtlichen Gesundheitsämtern. Auch nicht notwendige landeseigene Veranstaltungen werden dem Sofortprogramm zufolge abgesagt.

Keine Ausflüge in Risikogebiete

Auch für die Schulen wurden weitere Konsequenzen beschlossen. Wie Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Vormittag in einer Regierungserklärung vor dem saarländischen Landtag ankündigte, sind Klassenfahrten in Risikogebiete bis Ende April untersagt. Bereits gebuchte Fahrten müssten storniert werden. „Eventuelle Kosten“, so Bachmann, „erstattet das Land, um die Folgen für die Eltern abzufedern“.

Aktuell wird derzeit eine saarländische Schulklasse aus dem Skiurlaub aus Norditalien zurückgeholt. Sie wird noch heute im Saarland zurückerwartet.

Frankreich bereitet Sorge

Für Diskussion sorgen im Saarland außerdem Meldungen aus der französischen Nachbarregion Grand Est, dass die Behörden dort alle Testungen von Verdachtsfällen eingestellt haben. „Das ist ein Thema, das uns sehr beschäftigt“, erklärte Bachmann vor dem Landtag.

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) habe daher bereits gestern Kontakt mit den französischen Behörden aufgenommen mit dem Ziel, die Tests wiederaufzunehmen. Bachmann verwies darauf, dass täglich allein 18 .000 Berufspendler ins Saarland kämen – zusätzlich noch zahlreiche Touristen sowie Franzosen, die zum Einkaufen zum Beispiel nach Saarbrücken fahren.

Bislang 13 bestätigte Fälle

Nach Informationen des „Saarländischen Rundfunks“ gibt es im Saarland inzwischen 13 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Wie Gesundheitsministerin Bachmann ausführte, verläuft die Infektion bislang in allen Fällen milde. Die Menschen müssten weder stationär noch gar intensivmedizinisch versorgt werden, sondern befänden sich in häuslicher Quarantäne.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus