Bundeswehr

Sanitätsdienst vor „Aufwertung statt Abbau“?

Das Bundesverteidigungsministerium hat offenbar noch nicht über die Zukunft des Sanitätsdienstes als eigenständiger Einheit entschieden. Der Marburger Bund reagiert skeptisch.

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Berlin. Über die Zukunft des Sanitätsdienstes als eigenständige Einheit in der Bundeswehr ist offenbar noch nicht entschieden. Das hat Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung von Eckpunkten für eine Bundeswehr-Reform erkennen lassen.

In den vergangenen Wochen kursierten Berichte, wonach der Sanitätsdienst als eigenständige Einheit zerschlagen und den Truppenteilen unterstellt werden solle. Davor hatten die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz und weitere Ärzteverbände gewarnt.

Kramp-Karrenbauer versicherte, es gehe um das „Gegenteil von Abbau“: Im Zuge der Corona-Pandemie sei die „herausgehobene Bedeutung“ des Sanitätsdienstes deutlich geworden. Fest steht bislang, dass der bisherige Inspekteur des Sanitätsdienstes zum Generalarzt der Bundeswehr im Bundesministerium aufgewertet werden soll. Geplant ist ab April 2022 die Etablierung eines neuen „Kommandos Gesundheitsversorgung“ in Koblenz. „Dadurch unterstreichen wir die herausgehobene Stellung der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr für umfassend einsatzbereite Streitkräfte“, heißt es. Der Sanitätsdienst umfasst rund 20.000 Mitarbeiter. Mit der Reform soll vor allem die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr gestärkt werden.

Der Marburger Bund äußerte sich am Mittwoch kritisch zu den Plänen aus dem Verteidigungsministerium. Die neue Struktur werde anfälliger für fachfremde Entscheidungen der militärischen Führung sein und gefährde damit auch die optimale medizinische Versorgung der Patienten, sagte Armin Ehl, Hauptgeschäftsführer des MB. „Die Eigenständigkeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr hat sich bewährt. Es gibt keinen Grund dieses Erfolgsmodell medizinischer Versorgung der Truppe in Frage zu stellen“, so Ehl. (fst)

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