Kritik an Eckpunktepapier

SpiFA: Finger weg vom Sanitätsdienst der Bundeswehr!

In einem Eckpunktepapier zur Reform der Bundeswehr steht die Eigenständigkeit des Sanitätsdienstes zur Disposition. Diskussionen dazu sollten sofort beendet werden, fordert der Spitzenverband der Fachärzte.

Veröffentlicht: | aktualisiert:
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat bei der Reform der Bundeswehr offenbar auch den Sanitätsdienst im Blick.

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat bei der Reform der Bundeswehr offenbar auch den Sanitätsdienst im Blick.

© dpa

Berlin. „Die Initiative zur Abschaffung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr kommt zur Unzeit und ist destruktiv“, kritisiert der Spitzenverband der Fachärzte (SpiFa) am Mittwoch per Pressemitteilung. Der SpiFa stelle sich „ausdrücklich hinter die Kolleginnen und Kollegen in Uniform“.

Der SpiFa-Kritik schließt sich der Hartmannbund am Freitag an. „Die Effizienz und Leistungsfähigkeit des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr ist das Ergebnis einer konsequenten Bündelung von Kräften und einer hoch effektiven Nutzung von Ressourcen für die fachliche Qualifizierung und Weiterentwicklung. Vor allem das Zusammenführen der fachlichen und militärischen Führung hat dies entscheidend mitgeprägt. Dieses überaus erfolgreiche Konzept darf nicht in Frage gestellt werden“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt.

Bereits vergangene Woche hatte die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz den Plan von Verteidungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) kritisiert. Der Sanitätsdienst, der bislang eigenständiger Organisationsbereich innerhalb der Bundeswehr ist, soll demnach aufgelöst werden. Die sanitätsdienstlichen Truppenteile sollen den Divisionen unterstellt werden.

Ein Anker in der Corona-Pandemie

Die Führungsstrukturen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr dürften nicht zerschlagen werden, findet auch der SpiFA. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr erweise sich gerade bei der Bewältigung der aktuellen Coronavirus-Pandemie als ein „Anker“. Die Abschaffung jetzt auf die Agenda zu setzen, zeuge „von wenig politischem Fingerspitzengefühl“, betont SpiFa-Chef Dr. Dirk Heinrich.

Sollte die Reform tatsächlich umgesetzt werden, führe sie zu einem personellen Aderlass des Sanitätsdienstes, fürchtet Heinrich. Konstruktive Elemente der Umstrukturierung könne man nur schwer erkennen.

In Politik und auch in den Reihen der ärztlichen Selbstverwaltung wollen sich die Fachärzte nu nachdrücklich dafür einsetzen, dass Diskussionen über eine Umstrukturierung des Sanitätsdienstes sofort beendet werden. (ato)

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