Blutzuckerkontrolle

Scannen statt stechen

Noch mehr Diabetiker, die eine intensivierte Insulintherapie benötigen, können seit Jahresbeginn, auf den lästigen Piks bei der BZ-Messung verzichten. Drei große Krankenkassen erstatten nun die Flash-Glucose-Messung.

Veröffentlicht:
Scannen statt stechen

© Abbott Diabetes Care

NEU-ISENBURG. Bereits seit knapp einem halben Jahr übernehmen die Techniker Krankenkasse (TK) und DAK-Gesundheit (DAK) für insulinpflichtige Diabetiker die Kosten für das Flash Glukose Messsystem (FGM) FreeStyle Libre, das über einen Sensor am Oberarm die Messung vornimmt.

Seit Januar 2017 können nun auch die bei der AOK Plus versicherten Diabetiker mit intensivierter Insulintherapie die neue Messoption in Anspruch nehmen. Die Kosten für das Lesegerät und für die Sensoren übernimmt die sächsisch-thüringische Gesundheitskasse.

Der Patient trägt nur die gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung. Die Satzung der AOK PLUS wurde entsprechend erweitert. Damit entfällt für die Betroffenen das häufige Pieksen und Hantieren mit "blutigen" Teststreifen.

Voraussetzung ist nach Angaben der Krankenkasse, dass der behandelnde Facharzt die Notwendigkeit dieser Versorgung bestätigt und entsprechend verordnet hat. Vor Versorgungsbeginn muss die Genehmigung bei der AOK PLUS eingeholt werden.

Das Messsystem funktioniert so: Am Oberarm wird ein Sensor, etwa so groß wie eine 2-Euro-Münze, aufgeklebt. Der Fühler liegt dicht unter der Haut, misst und speichert permanent den aktuellen Glukosewert. Ebenso werden der Glukoseverlauf der letzten acht Stunden und ein Trendpfeil aufgezeigt. Der Sensor kann bis zu 14 Tage am Körper bleiben.

Als Satzungsleistung bieten außerdem die KKH, die Mobil Oil , die Knappschaft, die SBK sowie die Audi BKK das neue Messsystem an. Was die Patienten freut, ist allerdings für die Apotheken ein Ärgernis. Anders als andere Blutzuckermesssysteme kann das Sensorgerät nicht über die Apotheke bezogen werden. Es wird nur vom Hersteller Abbott über einen eigenen Shop vertrieben. (run)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung