Weibliche Genitalverstümmelung

Schleichende Legalisierung?

Veröffentlicht:

KÖLN. Die Organisation Terre des Femmes warnt vor einer schleichenden Legalisierung weiblicher Genitalverstümmelung.

Trotz einer UN-Resolution gegen die brutale Praxis im Dezember hat nach Angaben von Terre des Femmes der Rat der Muslimgelehrten in Indonesien sie als religiöse Pflicht verteidigt.

Ähnliches habe es auch in Deutschland gegeben, sagt die Vorstandsvorsitzende Irmingard Schewe-Gerigk anlässlich des internationalen Tags "Null Toleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung".

Nach der Debatte um die Beschneidung bei Jungen habe ein ägyptischer Arzt die Legalisierung bestimmter Formen der weiblichen Genitalverstümmelung gefordert. (iss)

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Kommentare
Dr. Markus Junker 13.02.201310:35 Uhr

Beschneidung von Mädchen

Ich finde man kann Beschneidung von Jungen und Mädchen nicht gleichsetzen. Bei der weiblichen Beschneidung handelt es sich um eine Verstümmelung der Genitalien, die im übrigen in der Bibel untersagt ist. Ob die Entfernung der Vorhaut eine Verstümmelung ist, glaube ich nicht. Das kann hygienische bzw. anatomische Gründe haben, um eine Phimose zu korrigieren. Da ist es auch keine Verstümmelung. Jeder der die Beschneidung von Frauen mit der von Männern gleichsetzen möchte, sollte sich zum Beispiel die Lebensgeschichte von Waris Dirie durchlesen, in der sie das brutale und unhygienische Vorgehen der Beschneiderinnen schildert. Die Entfernung der Klitoris und das Zunähen des weiblichen Genitals (um ganz konkret zu sein) hat m.E. wenig mit der Entfernung der männlichen Vorhaut zu tun. Will man tatsächlich Gleichberechtigung fordern, wohl wissend was das für die Mädchen bedeutet? Das wäre in meinen Augen eine political correctness, die wir nicht brauchen.

Dr. Fritz Gorzny 06.02.201308:30 Uhr

War zu erwarten

Nachdem man gegen demokratische Regeln die Grundprizipien unseres Grundgesetzes bei der Zulassung der Beschneidung von Knaben auf Drängen jüdischer und muslimscher Geistlicher verlassen hat, war zu erwarten,wann die Beschneidung von Mädchen aus religiösen Motiven nachgefordert wird. Nach unserem demokratischen Prinzip des Anspruchs auf Gleichstellung der Geschlechter, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, wann auch Mädchen in Deutschland beschnitten werden müssen, wenn es die Religion so fordert. Wer das dann machen darf, bleibt ebenso offen, nachdem man nicht ärztlichen Juden bei Knaben die Erlaubnis erteilt hat. Es rächt sich also sehr bald , wenn mann unser Grundgesetz ohne wirkliche Not aussetzt.

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