Kommentar

Schnapsidee Betreuungsgeld

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

Es gibt Schnapsideen, von denen die Erfinder so berauscht sind, dass sich ihr Blick auf die Realität erheblich trübt. So scheint es der CSU mit dem Betreuungsgeld zu gehen.

Denn ein nüchterner Blick auf die soziale Realität müsste ihr zeigen, dass ein Betreuungsgeld so gut wie keinen Nutzen bringt, aber großen Schaden anrichten kann.

Erstens werden vor allem sozial schwache Familien das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen. Das bedeutet, vor allem Kinder, für die eine Betreuung außer Haus sinnvoll wäre, würden schon im Vorschulalter in einen Entwicklungsrückstand kommen, den sie später nicht mehr aufholen können.

Zweitens sind im Bundeshaushalt für das kommende Jahr 400 Millionen Euro für diese umstrittene Leistung vorgesehen, ab 2014 sollen es 1,2 Milliarden Euro pro Jahr sein.

Millionen- und Milliardenausgaben, die sogar von der Schwesterpartei und, wie Umfragen zeigen, auch von dem größten Teil der Bevölkerung abgelehnt werden. Das Geld in den Ausbau von Kinderbetreuungs- und Förderangeboten zu investieren, wäre dagegen sinnvoll.

Es besteht wenig Hoffnung, dass die CSU noch rechtzeitig einen klaren Kopf bekommen wird. Die Zeche für diese Fehlentscheidung zahlen leider andere.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Betreuungsgeld macht Union wenig Freude

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Schwäbischer Wald

Hausarztnot: Was wirklich gegen Unterversorgung hilft

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schwierige Therapiesituation

Kopfschmerzen bei Kindern: Diese Optionen gibt es

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Ein Jugendlicher hält sich den Rücken.

© kittyfly / stock.adobe.com

Steigende Prävalenz

Kindliche Rückenschmerzen: Eine neue Volkskrankheit?