Schon über 120 Tote bei Kältewelle in Europa

BERLIN (dpa). Der Extremfrost in Europa hat die Zahl der Kältetoten auf über 120 steigen lassen - vor allem im Osten ist die Lage dramatisch.

Veröffentlicht:

In der Ukraine erhöhte sich die Zahl der Erfrorenen um 20 auf 63, wie das Zivilschutzministerium am Donnerstagmitteilte. In Polen starben laut Innenministerium in Warschau bisher 29 Menschen. In der Nacht fielen die Temperaturen an manchen Orten Deutschlands auf bis zu minus 20 Grad, teilte der Deutsche Wetterdienst mit.

Und auch in den kommenden Tagen strömt kalte Luft von Osten nach Deutschland. "Es bleibt überall bei Frost", sagte Meteorologe Helmut Malewski in Offenbach.

Bei Temperaturen von stellenweise minus 30 Grad Celsius wurde die Lage in der Ukraine immer dramatischer, wie Medien am Donnerstag berichteten. Die meisten Kälteopfer dort waren Obdachlose.

Auch die meisten Toten in Polen lebten auf der Straße. In Rumänien wurden bisher mindestens 22, in Bulgarien zehn Tote gezählt. In Tschechien kostete die Kälte seit Wochenbeginn mindestens vier Menschen das Leben.

Auch anderen Ländern machte der strenge Winter zu schaffen: In der Türkei störten Schneefälle den Verkehr und die Energieversorgung. Auf dem Atatürk Flughafen in Istanbul seien am Vortag 180 Flüge ausgefallen, berichteten türkische Medien am Donnerstag. In ländlichen Regionen im Osten seien etwa 1000 Straßen zu Dörfern nicht mehr zu befahren. Teilweise sei das Stromnetz zusammengebrochen.

Eis und Schnee in Italien

In Norditalien blockierten Eis und Schnee ebenfalls Straßen und Schienen. Zwei Züge aus Mailand blieben über Nacht stecken und konnten erst mit zehnstündiger Verspätung weiterfahren, teilte die Staatsbahn mit. In der italienischen Metropole fielen zahlreiche Flüge aus.

Ferrari musste die Präsentation seines neuen Formel-1-Wagens in Maranello absagen - nicht mal mit dicken Schneeketten wäre die "Rote Göttin" vorwärtsgekommen. An der südlichen Adria lag am Donnerstag Schnee, was dort sehr selten ist. Auch an den kroatischen Küsten schneite es.

Dauerfrost und der eisige Ostwind haben den Müritzsee zufrieren lassen. "Bei minus 14 Grad gibt es nur noch ganz wenige freie Stellen auf der Müritz, am Rand ist das Eis dicker als sonst üblich", sagte Olaf Schatzki vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Waren. Die Behörden warnten aber davor, das Eis zu betreten.

Nicht nur Europa gleicht einem Eisschrank: Auch in Japan kämpften die Menschen mit heftigen Schneefällen und eisigen Temperaturen. Mehr als 50 Menschen kamen nach amtlichen Angaben bei Unfällen im Schnee ums Leben. Die meisten Todesopfer seien ältere Menschen, die beim Schneeräumen von den Dächern ihrer Häuser fielen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung