Schwere Bedenken gegen Bedarfsplanung en détail
BERLIN (ami). Eine kleinräumige Bedarfsplanung bringt keinen Gewinn an Flexibilität. Darauf weist der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin Dr. Uwe Kraffel in der Diskussion um das von der Bundesregierung geplante Versorgungsgesetz hin.
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Wie im Brennglas zeigt die Hauptstadt die Strukturprobleme der Ärzteversorgung in Deutschland: Ungleichgewicht und Heterogenität.
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Kleine Planungsbereiche können nach Kraffels Berechnungen zu einer künstlichen Steigerung des Ärztebedarfs führen und Kooperationen behindern. "Je kleinräumiger ich plane, einen desto höheren Bedarf an Ärzten habe ich", sagte er.
Allerdings gebe es in kleinen Gebieten auch schnell Überversorgung, wenn sich Gemeinschaftspraxen. Das zeigte Kraffel am Beispiel Berlins.
Kleinräumige Bedarfsplanung wird von vielen Seiten gefordert. Eine kleinräumige Planung könne "viel besser den tatsächlichen Bedarf abbilden", so Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller Anfang März.
Ähnliche Forderungen kamen auch von Regional-KVen. Dagegen hat Gesundheitsstaatssekretär Daniel Bahr (FDP) Skepsis geäußert, ob Detailplanung den Ärztemangel in strukturschwachen Regionen beheben kann.
Die Eckpunkte zum Versorgungsgesetz lassen offen, wie die Bedarfsplanung gestaltet wird. Den Rahmen für Größe und Struktur der Planungsbereiche soll den Eckpunkten zufolge der Bundesausschuss abstecken.
Das letzte Wort wird aber den regionalen Gremien überlassen. Der Vorstand der KV Berlin hat bereits entschieden: Die Hauptstadt bleibt ein einziger großer Zulassungsbereich.
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