Berlin

Senat sieht Zeitarbeit in der Pflege als ein Grundübel

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Berlin. Berlin will die Zeitarbeit in der Pflege eindämmen. Das Land sieht nicht das Risiko, dass der Personalmangel dadurch noch größer wird. „Der Senat erwartet nicht, dass eine Einschränkung der Zeitarbeit zu einem zusätzlichen Personalmangel in den Pflegeberufen führt“, schreibt die Gesundheitssenatsverwaltung als Antwort auf die Anfrage eines CDU-Abgeordneten.

Die Berliner Landesregierung vermutet vielmehr, dass die „Privilegierung von Zeitarbeitskräften in der Pflege“ einen „weiteren Grund für die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Stammbelegschaften und für deren Unzufriedenheit mit ihrer beruflichen Situation“ darstellt.

Berlin hat eine Initiative in den Bundesrat eingebracht mit dem Ziel, das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz zu ändern. Langfristig soll die Zeitarbeit in der Pflege generell unterbunden werden. Denn diese Art der Arbeitnehmerüberlassung habe sich in den vergangenen Jahren zu einem massiven Problem ausgeweitet, heißt es.

Nach Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit sei bis 2018 die Zahl der Zeitarbeiter in der Krankenpflege binnen vier Jahren bundesweit von 12 .000 auf 22 .000 und in der Altenpflege um 50 Prozent auf 12 .000 Beschäftigte gestiegen. „Nach Kenntnis des Senats spiegeln diese Zahlen nicht die Situation in Berlin wider. Wie in anderen Metropolregionen und Großstädten ist dort der Anteil der Zeitarbeitenden an den Pflegekräften deutlich höher als im Bundesdurchschnitt.“

Auf den Hinweis des Abgeordneten, dass Pfleger in die Zeitarbeit wechseln, weil sie dort bessere Vergütung und Arbeitsbedingungen finden, antwortet die Senatsverwaltung, dass sich das Land für eine bessere Vergütung einsetze. „Allerdings sollen diese Verbesserungen allen Pflegekräften zugutekommen. Die Bevorzugung einer Gruppe von Pflegekräften wird abgelehnt.“ (juk)

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Kommentare
Inge Regnery 23.04.202009:01 Uhr

Zeitarbeit im Pflegesektor ist eine von vielen Möglichkeiten in der Pflege zu arbeiten. In jedem Wirtschaftssektor in Deutschland gibt es unterschiedliche Gehälter, auch innerhalb der Pflege TVÖD zahlt anders, als die Kirchen, private Träger haben eigene Vergütungsmodelle - weshalb also gerade die Zeitarbeit als die Bösen hinstellen die angeblich ach so hohe Gehälter bezahlen? (hat da schon mal jemand ehrlich die Gehälter mit allen Benefiz einander gegenüber gestellt?) Warum den Pflegenden die Möglichkeit nehmen sich selbst zu entscheiden bei welchem Arbeitgeber sie arbeiten möchten? Die Zeitarbeit hat nicht nur Vorteile für den Mitarbeiter: wechselnde Einsatzorte, kein festes Team, keine Gestaltungsmöglichkeiten, keine Mitsprache vor Ort um nur einige Beispiele zu nennen.
Der richtige Ansatz ist die Zustände vor Ort zu ändern! Mehr Wertschätzung, mehr Zeit für die Pflege der Bewohner/ Patienten, mehr Unterstützung, Ihre Anregungen ernst nehmen und vielleicht sogar umsetzen.
Ich bin seit vielen Jahren in der Zeitarbeit tätig und die Bewerber kommen inzwischen aus anderen Motiven als früher. Heute sind es langjährig(!) ihrem Arbeitgeber treu gewesene Mitarbeiter die der Arbeitsbelastung nicht mehr gewachsen sind, die sagen ich habe schon so oft gesagt dass ich die vielen Überstunden, die Anzahl an Bereitschaftsdiensten etc. nicht mehr leisten kann, aber nicht gehört werden von ihren Vorgesetzten! Dass ist das was mich erschüttert! Die Menschen kommen zu uns weil wir sie und ihre Bedürfnisse ernst nehmen!
Setzen Sie Ihren Einfluss und Ihre Energie dazu ein dass sich dass wieder ändert! Dann gehen wie früher die Pflegenden in die Zeitarbeit die Interesse haben verschiedene Einsatzbereiche kennen zu lernen, die lange Auszeiten nehmen möchten etc.
Nur wenn die Pflegenden wieder gerne in Ihren Häusern arbeiten werden wir wieder eine gesunde und gute Pflege haben.
Dort wo es dem Menschen gut geht, wo er sich wohl fühlt, leistet er gute Arbeit -

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