Krankenkasse

Siemens BKK mahnt Transparenz im Umgang mit Beschwerden und Widersprüchen an

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MÜNCHEN. Die Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) hält den Umgang von Krankenkassen mit Widersprüchen und Beschwerden für "völlig intransparent". Die Kassen sollten ihre Beschwerde- und Widerspruchsquoten öffentlich machen, damit Versicherte sich informieren können, forderte SBK-Vorstandschef Dr. Hans Unterhuber. Die Kasse mit 1,05 Millionen Versicherten hatte 2016 erstmals die Zahlen öffentlich gemacht und legte nun aktuelle Angaben für das vergangene Jahr vor.

Danach erhielt die SBK im Vorjahr 3340 Beschwerden (2016: 4080), was im Verhältnis zur Versichertenzahl einer Quote von 0,31 Prozent entspricht (2016: 0,39 Prozent). Aktuelle Zahlen zu Widersprüchen, mit denen Versicherte Rechtsbehelf gegen ablehnende Entscheidungen der Kassen einlegen, würden erst im Laufe des Frühjahrs erhoben. 2016 waren nach SBK-Angaben 804 Widersprüche im Widerspruchsausschuss beraten worden. Dieser bestehe aus jeweils drei Vertretern der Arbeitgeber und der Versicherten. In "nahezu 100 Prozent" der Fälle habe die Kassenentscheidung der Überprüfung durch den Ausschuss standgehalten. Versicherte klagten daraufhin in 171 Verfahren vor Sozialgerichten. 63 Prozent seien zu Gunsten der SBK entschieden worden, in 19 Prozent der Verfahren setzte sich der Versicherte durch. 18 Prozent der Klagen endeten mit einem Vergleich.

Eine Studie des IGES-Instituts im Auftrag des Patientenbeauftragten der Bundesregierung hat 2016 die Genehmigungspraxis der Kassen beleuchtet. Je nach Kasse variierten die Ablehnungsquoten stark. (fst)

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